Bundesliga

Pokerface Skripnik: Überraschung mit Pizarro möglich

Bremen: Trainer gibt sich vor dem Nord-Derby recht verschlossen

Pokerface Skripnik: Überraschung mit Pizarro möglich

Darf auf einen Startelfeinsatz im Nord-Derby hoffen: Bremens Angreifer Claudio Pizarro.

Darf auf einen Startelfeinsatz im Nord-Derby hoffen: Bremens Angreifer Claudio Pizarro. imago

"Samstag um halb vier", sagte er häufiger. Der neue Lieblingssatz von Viktor Skripnik, der ein Pokerface aufsetzte. Die Strategie des Bremer Trainers, um nicht zu viel zu verraten vor dem Nord-Derby. Nein, Skripnik ließ sich nicht locken, ließ sich nicht in die Karten schauen und erzählte schon gar nicht die Geheimnisse, die in seinem markanten Kopf stecken könnten, um den Nord-Rivalen zu überraschen.

"Schaun' mer mal", sagte Skripnik zudem auch noch. Die Variante des Vertröstens auf den Anpfiff am Spieltag nach der Lesart von Franz Beckenbauer. Es würden noch Video-Analysen sowie die Überprüfung der Tagesform der Spieler in den restlichen Einheiten folgen vor dem "wichtigen Spiel für alle Bremer", wie Geschäftsführer Thomas Eichin die Bedeutung der 103. Auflage des Duells der Traditionsklubs aus den beiden Hansestädten zusammenfasste.

Spielersteckbrief Pizarro
Pizarro

Pizarro Claudio

Bundesliga - 14. Spieltag
mehr Infos
Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
40
2
Borussia Dortmund Borussia Dortmund
32
3
VfL Wolfsburg VfL Wolfsburg
25
Trainersteckbrief Skripnik
Skripnik

Skripnik Viktor

Werder Bremen - Vereinsdaten
Werder Bremen

Gründungsdatum

04.02.1899

Vereinsfarben

Grün-Weiß

mehr Infos

Ulisses Garcia fehlt

"Kann sein, dass es Änderungen gibt", sagte Skripnik allgemein. Änderungen sowohl personeller als auch taktischer Natur sind also machbar. Seinen Profis bescheinigte der Ukrainer, einen guten Eindruck im Training dieser Derby-Woche hinterlassen zu haben. 24 Akteure standen auf dem Platz. Ulisses Garcia, der junge Schweizer, der sich beim Nationalelf-Einsatz eine Knieblessur zugezogen hat, fehlte. Er wird auch beim Derby fehlen.

Auf die konkrete Frage, ob er, der nun mal ein bekennender Freund der Doppelspitze ist, einen Wechsel des Systems plane und ob somit Claudio Pizarro ein ernsthafter Kandidat für eine Berufung in die Startelf sei, antwortete der 46-Jährige ausweichend. Es sei offen, so Skripnik. "Es kann alles passieren." Seine weiteren Ausführungen ließen indes den Schluss zu, dass nur der Peruaner infrage kommt, falls er das zuletzt, nur nicht in Wolfsburg bewährte 4-1-4-1 gegen ein offensiveres 4-4-2 tauschen sollte.

Skripnik sprach von seinen Stürmern, den potenziellen Nebenleuten des gesetzten Anthony Ujah: Einer sei verletzt, Aron Johannsson; einer sei außer Form, gemeint war Melvyn Lorenzen; und einer könne nicht über volle 90 Minuten gehen, gemeint war Claudio Pizarro. Um dann sogleich dem Südamerikaner dieses passable Zeugnis in Bezug auf die körperliche Fitness auszustellen: "Claudio ist weiter als zu dem Zeitpunkt, als er zu uns gekommen ist. Er kann länger als eine Halbzeit spielen."

HSV Favorit - "Doch nicht immer gewinnen auch die Favoriten"

Die Bremer, die in einem speziellen Trikot beim mit 42.100 Zuschauern ausverkauften Derby auflaufen werden, weil Hauptsponsor Wiesenhof mit den Hemden mit dem Aufdruck "Für mehr Tierschutz" auf die seit 2013 bestehende Kooperation mit dem Deutschen Tierschutzbund aufmerksam machen will, erwarten sich eine positive Reaktion bei der Partie. Skripnik bezeichnete den Gegner als Favorit, um sogleich anzumerken: "Doch nicht immer gewinnen auch die Favoriten."

Werder auf Platz 18 in der Heimtabelle der Liga

Im Weserstadion ist Werder seit acht Jahren gegen den Erzrivalen ungeschlagen. Doch gerade in dieser Saison zeigt die Skripnik-Elf eklatante Schwächen in den Heimspielen - fünf Niederlagen in der einstigen Festung an der Weser, nur einen Sieg, Platz 18 in der Heimtabelle der Liga.

Schlusswort von Viktor Skripnik: "Wir haben lange nicht zuhause gewonnen. Das wollen wir ändern."

Hans-Günter Klemm