Bundesliga

Panikmacher Pyrotechnik? Fans unter Beobachtung

Beiersdorfers Bitte

Panikmacher Pyrotechnik? Fans unter Beobachtung

Wiederholung unerwünscht: HSV-Fans zünden vor der Länderspielpause in Darmstadt Pyrotechnik.

Wiederholung unerwünscht: HSV-Fans zünden vor der Länderspielpause in Darmstadt Pyrotechnik. imago

Gerade erst hatte der Stadionsprecher von Rot-Weiß Oberhausen emotionale Worte an die Fans gerichtet ("Was ist aus dieser Welt geworden?"), da knallte es wenig später schon: Anhänger von RWO und Rot-Weiss Essen wollten beim Regionalliga-Duell am vergangenen Sonntag (Endstand 2:1) nicht auf Pyrotechnik verzichten - nicht einmal zwei Tage nach den Anschlägen von Paris.

Geschmacklos? In jedem Fall dieser Tage besonders gefährlich: Nachdem nun die Absage des Testländerspiels zwischen Deutschland und der Niederlande am Dienstag in Hannover zeigte, wie unmittelbar die Terrorgefahr auch Deutschland betrifft, werden am anstehenden Bundesliga-Wochenende die Fans erst recht unter besonderer Beobachtung stehen.

Roger Lewentz, der Vorsitzende der Innenministerkonferenz der Bundesländer, wählte am Mittwoch eindringliche Worte. "Ich möchte heute ganz bewusst an die Fans appellieren", sagte er: "Ich weiß, dass viele das Zünden von Pyrotechnik und Böllern bei Spielen für selbstverständlich halten. Ich halte es grundsätzlich für zweifelhaft. In der aktuellen Lage wäre es aber geradezu fahrlässig. Liebe Fans, lasst die Pyrotechnik zu Hause, Ihr helft in dieser angespannten Sicherheitslage damit der Polizei."

"Es könnte Panik bereiten"

Der Tenor: Spieler wie Zuschauer werden ohnehin mit einem mulmigen Gefühl in die Stadien gehen, dieses soll durch Knallerei in den Fanblöcken nicht auch noch angeheizt werden. Als es am vergangenen Freitag im Stade de France während Deutschlands Test gegen Frankreich krachte, dachten viele Zuschauer zunächst an Pyrotechnik-Einsatz - dabei hatten sich vor den Toren Attentäter in die Luft gesprengt.

"Von unseren Zuschauern wünsche ich mir keinerlei Art von Knallern oder Böllern", betonte Dietmar Beiersdorfer, Vorstandsboss des Hamburger SV, der am Freitagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) den 13. Spieltag gegen Borussia Dortmund eröffnet. "Darum bitte ich. Das wäre das falsche Zeichen und könnte Panik bereiten."

jpe