Sie waren bestens gelaunt und ungewöhnlich selbstbewusst für ein Bundesliga-Schlusslicht, als sie am späten Donnerstagabend das Stadion verließen. Das 4:1 gegen Alkmaar in der Europa League macht Profis und Verantwortlichen Mut für den Abstiegskampf in der Liga. "Das war wieder der FC Augsburg der vergangenen Jahre", sagt Mittelfeldspieler Dominik Kohr über den Auftritt gegen die Niederländer: "Wir waren aggressiv, haben den Gegner früh angelaufen und unsere Konter gut ausgespielt."
In der Tat ist, was die Leistungen betrifft, ein Aufwärtstrend erkennbar - nur schlägt sich dieser bislang nicht in Erfolgen in der Liga nieder. In den jüngsten drei Spielen gegen Freiburg (DFB-Pokal), Mainz (Liga) und Alkmaar (Europa League) erzielte der FCA insgesamt zehn Tore. Während dabei in den Pokalwettbewerben zwei Siege heraussprangen, brachten sich die Augsburger beim 3:3 gegen Mainz mit fahrlässigem Abwehrverhalten mal wieder um den Lohn.
Umso wichtiger ist nun das Heimspiel gegen Bremen. Augsburg ist mit sechs Punkten Letzter, Werder steht mit zehn Zählern auf dem Relegationsplatz. "Das kann ein Sechs-Punkte-Spiel sein", meint Kohr. Mit einem Sieg kann der FCA die Lücke zum rettenden Ufer schließen, bei einer Niederlage droht der Anschluss verlorenzugehen. Für Trainer Markus Weinzierl zählt nur ein Sieg: "Wichtig wird sein, dass wir gewinnen. Egal wie."
Auch Manager Stefan Reuter mahnt: "Wir haben noch viel vor uns, um aus dieser misslichen Situation herauszukommen." Immerhin sieht er die Mannschaft auf dem richtigen Weg: "Sie hat ihren Rhythmus und ihre Verfassung gefunden. Es war zäh in den vergangenen Wochen, jetzt spürt man eine aufsteigende Tendenz. Die letzten Spiele geben Auftrieb." Auch Weinzierl findet: "Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie es kapiert hat." Das soll sich nun auch in der Tabelle bemerkbar machen.
Personell hofft der FCA auf die Rückkehr von Jan-Ingwer Callsen-Bracker. Der Innenverteidiger hat seit zwei Wochen mit Rückenproblemen zu kämpfen und stand gegen Alkmaar deshalb nicht im Kader. Sein Vertreter Christoph Janker erlaubte sich einige Unsicherheiten.
Daniel Baier ging am Donnerstag mit leichten Rückenproblemen vorzeitig raus, für Werder ist er aber wieder fit. Mit der Rotation könnte sich Weinzierl diesmal zurückhalten, die Offensive um Raul Bobadilla, Dong-Won Ji und Caiuby funktionierte zuletzt schließlich richtig gut.
