Bundesliga

Veh scherzt: "Riegel-Rudi ist mein Vorbild"

Eintracht Frankfurt: Reinartz steht vor Startelf-Comeback

Veh scherzt: "Riegel-Rudi ist mein Vorbild"

Outete sich im Scherz als Fan des Catenaccio: Frankfurts Trainer Armin Veh.

Outete sich im Scherz als Fan des Catenaccio: Frankfurts Trainer Armin Veh. imago

Rund 6000 Anhänger werden die Eintracht am Samstag in die ausverkaufte Arena nach Sinsheim begleiten. Zu sehen bekommen werden sie voraussichtlich eine leicht veränderte Startelf gegenüber der Partie gegen den FC Bayern (0:0) am vergangenen Freitag. "Medojevic fällt wahrscheinlich aus", sagt Veh. Für Reinartz wäre das die große Chance, sich seinen Platz im zentralen Mittelfeld mit einer guten Leistung zurückzuerobern. Der 26-Jährige überzeugte in der Anfangsphase der Saison regelmäßig, fiel im Oktober allerdings in ein Formtief – wie auch eine ganze Reihe von anderen Spielern. Sein Trainer glaubt dabei vor allem an ein Kopfproblem. "Das mentale Ding ist ganz wichtig. Wenn du mal nicht so gut spielst, haderst du mit dir, hinterfragst dich 1000-mal. Man braucht dann ein gutes Spiel, um wieder mehr an sich zu glauben", meint der Coach.

Ich bin jetzt voll auf der Schiene, dass wir nur noch hinten drin stehen.

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Ignjovski könnte indes eine relativ ungewohnte Aufgabe gestellt bekommen. Bisher spielte der Defensivakteur meist entweder als Rechtsverteidiger oder auf der Sechs. Angesichts der Vakanz auf der linken Offensivseite spielt Veh nun aber mit dem Gedanken, den Serben dort aufzubieten. "Das kann ich mir vorstellen. Er hat schon in der Vorbereitung gezeigt, dass er gut kicken kann", erklärt der Fußballlehrer. Sein Vorgänger Thomas Schaaf hatte Ignjovski in der vergangenen Saison ebenfalls aushilfsweise auf der linken Seite eingesetzt, eine Dauerlösung wurde daraus aber nie. Immerhin: Im letzten Aufeinandertreffen am 32. Spieltag der vergangenen Saison feierten die Hessen einen 3:1-Erfolg – mit Ignjovski im linken Mittelfeld.

Schlechte Bilanz in Sinsheim

In Sinsheim wiederum sieht die Bilanz der Eintracht nicht gerade rosig aus (drei Niederlagen, zwei Unentschieden, ein Sieg). Den einzigen Dreier holte Frankfurt unter Vehs Regie: In der Überraschungssaison nach dem Aufstieg (2012/13) feuerte die Eintracht Hoffenheim mit 4:0 aus dem Stadion.

Tabellarisch gesehen fährt Frankfurt als Favorit nach Sinsheim, wo die TSG mit nur sieben Zählern auf den Abstiegsrängen herumkrebst. Veh weiß natürlich, dass diese Konstellation für die 90 Minuten am Samstag keine große Aussagekraft besitzt, zumal der neue TSG-Coach Huub Stevens vor seinem Heim-Debüt steht. "Keiner hat erwartet, dass sie da unten stehen, Hoffenheim gehört nicht in diese Tabellenregion", betont der 54-Jährige und warnt angesichts der insgesamt engen Tabelle: "Wir müssen ganz achtsam sein."

Dennoch wird er seiner Mannschaft eine offensivere Grundausrichtung verpassen. Auf der Pressekonferenz am Freitag witzelte er zwar: "Man muss sich als Trainer weiterentwickeln. So alt bin ich auch noch nicht, und deshalb kann ich noch einiges lernen. Ich gehe momentan dazu über, dass ich mehr den italienischen Catenaccio entwickele. Früher habe ich immer nur offensiv gedacht, jetzt bin ich voll auf der Schiene, dass wir nur noch hinten drin stehen. Riegel-Rudi Gutendorf ist mein Vorbild."

Im Ernst fügte Veh anschließend hinzu, dass die extrem defensive Ausrichtung gegen den Rekordmeister eine Ausnahme war. "Gegen Mannschaften auf Augenhöhe werden wir sicher nicht so tief stehen", sagt der Trainer.

Julian Franzke