Bundesliga

Lahm: "Klar ist es ein Zeichen an die Konkurrenz"

Der Bayern-Kapitän im Interview

Lahm: "Klar ist es ein Zeichen an die Konkurrenz"

"Da muss schon Einiges stimmen, damit es so ausschaut": Philipp Lahm (r., mit Thomas Müller).

"Da muss schon Einiges stimmen, damit es so ausschaut": Philipp Lahm (r., mit Thomas Müller). imago

kicker: Herr Lahm, spürten Sie und Ihre Kollegen im K.-o.-Spiel gegen den Pokalverteidiger und Liga-Zweiten 2014/15, VfL Wolfsburg, einen besonderen Druck, weil der Triple-Traum bei einer Niederlage vorbei gewesen wäre?

Philipp Lahm: Das Triple war eigentlich kein Thema. Vielmehr ist es einfach schön, wenn man ins Pokalfinale kommt. Allerdings hätte es heute schon zu Ende sein können. Deshalb ist in so einem Spiel schon Druck da. In der Liga sieht es ein bisschen anders aus, da kann man es noch korrigieren. Aber im Pokal hätte man ausscheiden können, wenn wir heute nicht so gut drauf gewesen wären und in der ersten Halbzeit nicht so konsequent gespielt hätten. Und dann ist ein Titel weg.

kicker: Ist dieser souveräne 3:1-Sieg gegen einen solchen Gegner ein Ausrufezeichen für den Triple-Anspruch?

Lahm: Ja, klar. Wir haben gegen den Titelverteidiger und Vizemeister gespielt, dazu auswärts und mit einer sehr guten Halbzeit: Deswegen ist es vielleicht ein Zeichen für die Konkurrenz.

Ich habe das Gefühl, dass unser Positionsspiel immer noch besser wird.

kicker: War die erste Halbzeit in Wolfsburg die beste dieser Saison?

Lahm: Das ist schwer zu sagen. Es liegt auch am Gegner, aber heute gab es über die erste Halbzeit wenig zu meckern.

kicker: Wie kommen solche Leistungen in dieser Konstanz zustande?

Lahm: Man muss immer wieder fokussiert sein, immer wieder konzentriert auf den Platz gehen und wie wir in Wolfsburg ein sehr gutes Positionsspiel haben. Man muss aber auch defensiv gut arbeiten und aggressiv sein, das gehört alles zum Fußball. Und dann kann es so aussehen wie heute in der ersten Halbzeit. Da muss schon Einiges stimmen, damit es so ausschaut.

kicker: Was ist noch besser geworden als die letzten zwei, drei Jahre?

Lahm: Ich habe das Gefühl, dass unser Positionsspiel immer noch besser wird. Wir verstehen uns untereinander noch besser: Wie jeder die Positionen hält, wie jeder auf den anderen eingeht. Wir stellen uns noch mehr darauf ein: Was macht mein Kollege? Und wie kann ich mich dann freilaufen? Das ist noch besser geworden.

In der nächsten Runde wünsche ich mir ein Derby, klar.

kicker: Was machen die Neuzugänge aus?

Lahm: Da haben wir noch einmal Qualität dazubekommen, beim Eins-gegen-eins oder beim offensiven Dribbling. Wenn man unseren 1:0-Sieg in Bremen und die Pokal-Partie in Wolfsburg nimmt, sieht man den Unterschied: Gegen Bremen haben uns diese Spieler gefehlt, dort habe ich am Anfang Rechtsaußen gespielt, dann Thomas Müller. Thomas und ich sind nicht die Spieler, die ins Dribbling gehen. Heute hatten wir wieder Spieler, die eins gegen eins gehen können und die Dynamik haben. Diese Spieler muss man aber erst immer wieder freispielen. Dazu gehört ein perfektes Positionsspiel.

kicker: Sind die Gegner in der Bundesliga wie am kommenden Freitag die Frankfurter umso heißer wegen der Superserie des FC Bayern? Oder sagen sie, dass sie sowieso keine Chance haben gegen diesen FC Bayern?

Lahm: Ich glaube, dass die Gegner gegen Bayern immer besonders motiviert waren. Daran hat sich nichts geändert: Sie wollen unbedingt die Sensation schaffen und versuchen, uns Punkte abzunehmen. Die Spielweise der Gegner wurde noch extremer, sie spielen noch defensiver, gerade in den letzten zwei Spielen.

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kicker: Welchen Wunschgegner haben Sie als echter Münchner für die nächste Runde?

Lahm: Ich wünsche mir ein Derby, klar.

kicker: Die SpVgg Unterhaching oder den TSV 1860 München?

Lahm: Die eine Runde den Verein, die nächste den anderen. Hauptsache zwei Heimspiele.

kicker: Ein Heimspiel ist gegen den Regionalligisten Unterhaching nicht möglich.

Lahm: Stimmt. Vielleicht wollen die Hachinger dann doch ins große Stadion.

Interview: Karlheinz Wild