Zur Belohnung gab es vom Coach einen recht ruppigen Wischer an den Kopf. Als Armin Veh seinen Matchwinner in der Nachspielzeit auswechselte, bedankte sich der 54-jährige Trainer auf diese ungewöhnliche Weise bei Stendera, dessen zwei Tore den Sieg in Hannover sicherten. "Er sagt mir jedes Mal, dass ich ruhig auch mal ein Tor schießen darf. Und deswegen hat er mir dann an den Kopf geschlagen", meinte der Mittelfeldspieler nach dem Spiel bei Sky mit einem Schmunzeln.
Weniger seine Bundesliga-Tore Nummer vier und fünf, sondern die drei Punkte sorgten dabei für Freude beim gerade einmal 19-Jährigen. "Ich glaube, wir haben heute super als Mannschaft gespielt. Wir haben uns den Arsch aufgerissen. Da siehst du, dass du mit guten Zweikämpfen Spiele entscheiden kannst", sagte Stendera.
Auch Veh war froh über das Ende der Negativserie: "Wir sind unheimlich glücklich, nachdem wir zuletzt nicht groß gepunktet haben. Wir wollten das heute defensiv angehen", zeigte sich der Coach zufrieden, dass seine Mannschaft die von ihm vor der Partie vorgegebene Marschrichtung insgesamt sehr ordentlich umsetzte.
Erster Eintracht-Sieg in Hannover seit 1987
Denn nach zumindest in der Abwehrarbeit soliden ersten 45 Minuten präsentierte sich die Eintracht in der zweiten Hälfte nach dem Rückstand erstaunlich effektiv und abgeklärt. "Nach dem 1:0 sind wir gut wiedergekommen, haben wesentlich mehr Ballbesitz gehabt und auch angefangen, Fußball zu spielen", analysierte Veh. Besonders beeindruckend war dabei, dass seine Akteure nach der Führung wieder auf Absicherungsmodus umschalteten und fortan gegen überraschte 96er kaum eine Torchance mehr zuließen.
Durch den Erfolg beendete die Eintracht eine lange Durststrecke in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Denn letztmals siegten die Frankfurter am 14. November 1987 in der Bundesliga in Hannover. Nicht nur aus diesem Grund wird man den 24. Oktober 2015 bei der SGE in guter Erinnerung behalten.