Die Ausgangslage ist klar: Nachdem es zuletzt für Bayer 04 gegen die deutlich niedriger gehandelten Konkurrenten aus Augsburg und Hamburg nur jeweils zu einem Punkt reichte, wäre für den Siebten gegen den VfB Stuttgart alles andere als ein Dreier eine Enttäuschung. Einige Personalfragen werden sich erst kurzfristig klären: Ob Christoph Kramer (Rückenprobleme), Stefan Kießling (Leistenbeschwerden) und Lars Bender (Kapselverletzung am Sprunggelenk) rechtzeitig fit werden, liegt nicht in Schmidts Hand.
Doch dafür muss Leverkusens Trainer viele wichtige Entscheidungen treffen, um sein Team in der Liga nach bislang nur acht Treffern offensiv wieder in die Spur zu bekommen. Dabei stellen sich folgende Fragen:
Spielersteckbrief Kampl
Spielersteckbrief Bellarabi
Spielersteckbrief Mehmedi
Trainersteckbrief Schmidt
Bayer 04 Leverkusen - Vereinsdaten
Gründungsdatum
01.07.1904
Vereinsfarben
Rot-Weiß-Schwarz
Wohin mit Kevin Kampl? Das 4:4 gegen Rom war das wiederholte Plädoyer dafür, den Techniker mit dem offensiven Part in der Doppelsechs zu versehen. Dort erweist sich der Slowene immer wieder als Schwungrad, erzeugt zudem mit Pässen und Schüssen Torgefahr. Auf den offensiven Außenpositionen kommen seine Qualitäten auch aufgrund fehlender Schnelligkeit bei weitem nicht so zum Tragen. Und: Im Zentrum kann Kampl noch am ehesten den im Sommer nach Dortmund verkauften Gonzalo Castro ersetzen, dessen Wert fürs Spiel in seiner Abwesenheit noch deutlicher wird.
Wohin mit Karim Bellarabi? Der Nationalspieler ist derzeit außer Form - aber mit seiner Explosivität und seinen Dribbelkünsten immer für ein Überraschungsmoment gut. Als zweite Spitze jedoch funktioniert Bellarabi nicht so gut. Kurios: Zentral scheint der Shootingstar der Vorsaison weniger ins Spiel eingebunden als wenn er über außen seine Qualitäten im Eins-gegen-eins ausspielen kann. Schmidt würde es ihm leichter machen, wenn er ihn zurück auf den rechten Flügel beordert, um auf gewohnter Position zu alter Stärke zurück zu finden. Diese Entscheidung würde zudem Platz schaffen für einen potenziellen Schlüsselspieler. Denn die nächste Frage lautet:
Wohin mit Admir Mehmedi? Der Schweizer ist geradezu prädestiniert für die Rolle als Mann hinter und neben einem Mittelstürmer. Keiner bei Bayer 04 spielt so gut zwischen den Linien, also zwischen der Abwehrkette und der davor positionierten Mittelfeldreihe des Gegners. Der Nationalspieler bringt dafür Spielwitz und Kreativität genauso mit wie die nötige Torgefährlichkeit. Zentral ließ Schmidt Mehmedi in der Liga nur gegen Hannover und in München beginnen. Sonst durfte der Angreifer nur außen oder meist als Joker ran. Am Dienstag gegen Rom oder auch beim 2:1 gegen Hoffenheim zeigte der Techniker als Joker, dass diese Position für ihn ideal ist - und er in dieser auch ideal fürs Leverkusener Spiel wirken kann.
Schmidts Entscheidungen müssen sitzen und gleichzeitig gewährleisten, dass die Werkself defensiv einen besseren Zugriff auf den Gegner bekommt als gegen den AS Rom. Zwar bewegt sich der VfB nicht auf dem Niveau der Italiener, doch die Offensivabteilung der Schwaben hat mit Werner und Harnik ebenfalls Akteure zu bieten, die mit Dribbelstärke und/oder Schnelligkeit die Fähigkeit besitzen, Leverkusener Offerten genauso dankend anzunehmen.
