Bundesliga

Toljans Premiere ohne Feier

Hoffenheim: Außenverteidiger beißt sich durch

Toljans Premiere ohne Feier

Talentiert: Jeremy Toljan hat sich bei der TSG Hoffenheim einen Startplatz erkämpft.

Talentiert: Jeremy Toljan hat sich bei der TSG Hoffenheim einen Startplatz erkämpft. imago

Der Außenverteidiger hatte sehr gut den entstandenen Raum auf dem rechten Flügel erkannt, das Zuspiel gefordert, war allen Wolfsburgern uneinholbar davongezogen und hatte den Ball unhaltbar ins kurze Eck gehämmert. Der 21-Jährige registrierte den Einschlag nahezu emotionslos. Kein Jubel, keine geballte Faust – nichts. Schließlich lag Hoffenheim nach einer indiskutablen Anfangsphase in Wolfsburg immer noch 1:2 zurück.

Irgendwie ein bisschen schade, dass Toljans persönliche Feier den Umständen zum Opfer fiel. Das Eigengewächs hätte sich durchaus verdient, mal im Mittelpunkt zu stehen. Schließlich hat der vielseitige Defensivspezialist aktuell einen Lauf. Wie zu erwarten war, musste sich Toljan zunächst hinter den Außenverteidigern Kim Jin-Su und Pavel Kaderabek anstellen und bis zum 6. Spieltag auf sein Saisondebüt warten. Doch seither steht der gebürtige Stuttgarter permanent in der Startelf. Zunächst auf der für ihn eher ungewohnten linken Seite, in Wolfsburg nun durfte er nach Kaderabeks frühzeitiger Auswechslung endlich auf seiner Lieblingsposition rechts ran. Und schoss wenig später gleich sein erstes Tor.

Spielersteckbrief Toljan
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Mit Konstanz zum Durchbruch

Auch in der U-21-Nationalmannschaft hat sich Toljan auf dieser Position einen Stammplatz erarbeitet und ist aktuell auf der rechten Abwehrseite bei Trainer Horst Hrubesch gesetzt. Auch da konnte Toljan nicht nur als zuverlässiger Zweikämpfer überzeugen, sondern auch in der Offensive Akzente setzen und war gleich für mehrere Assists verantwortlich.

Ob es Toljans endgültiger Durchbruch im Profibereich wird, bleibt abzuwarten, dazu müsste er sich konstanter in der Mannschaft der Kraichgauer behaupten als bislang. Bereits 2013 feierte das Talent sein Erstligadebüt und sammelte in seiner ersten Saison zehn Einsätze. Doch Toljans Leistungen waren noch nicht stabil genug. Auch in der vergangenen Spielzeit kam Toljan erst in der letzten Saisonphase zum Zug, nachdem er die komplette Hinserie wegen einer hartnäckigen Adduktorenverletzung verpasst hatte.

Doch jetzt ist Toljan wieder da und scheint sich gegen die eingekaufte Konkurrenten Kim und Kaderabek durchsetzen zu können. Die permanente Spielpraxis wird ihm dabei weiter helfen. Und vielleicht kann er demnächst auch mal ein eigenes Tor bejubeln.

Michael Pfeifer