Bundesliga

VfB stärkt Zorniger den Rücken

Stuttgart: Geschäftsjahr endet mit kleinem Gewinn

VfB stärkt Zorniger den Rücken

Ließ keine Zweifel am Rückhalt für Trainer Zorniger: VfB-Präsident Bernd Wahler.

Ließ keine Zweifel am Rückhalt für Trainer Zorniger: VfB-Präsident Bernd Wahler. imago

Trainerdiskussionen gehören beim derzeitigen Tabellenletzten fast schon zum guten Ton, allerdings nicht bei den Entscheidungsträgern. Präsident Bernd Wahler stärkte dem nicht immer handzahmen Coach erneut den Rücken. Robin Dutt nahm die Mannschaft in die Pflicht und Finanzvorstand Stefan Heim verkündete einen kleinen Gewinn.

Der VfB ließ auch auf der Mitgliederversammlung am Sonntagnachmittag keine Zweifel, dass man trotz Platz 18 den Weg mit Coach Zorniger fortsetzen möchte – trotz aller Probleme. Sportlich sagt die Tabelle schon alles und auch neben dem Platz gab es zuletzt ja reichlich Redebedarf. "Er zeigt Kante. Dabei hat er auch ein paar Mal überzogen. Wir haben das intern besprochen", sagte Wahler vor den 1501 anwesenden Mitgliedern in der Porsche Arena. Vor allem die Art und Weise wie Zorniger zuletzt über Timo Werner hergezogen war, sorgte bei einigen Beobachtern für Verwunderung - nicht seine ersten undiplomatischen Auffälligkeiten. "Er verändert, er entwickelt Spiel und Spieler", stellte Wahler aber die positiven Aspekte in den Vordergrund.

Trainersteckbrief Zorniger
Zorniger

Zorniger Alexander

VfB Stuttgart - Vereinsdaten
VfB Stuttgart

Gründungsdatum

09.09.1893

Vereinsfarben

Weiß-Rot

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Auch Sportvorstand Robin Dutt erneuerte seine Treueschwüre in Richtung Trainer. "Er passt perfekt zu uns", unterstrich Dutt, der überhaupt kein Problem hat, wenn es mal zu Diskussionen kommt, denn: "Mit einem Kuschelkurs kommen wir aus dieser Krise nicht raus." Versprechen wolle er nichts, aber man werde mutig sein. Die Spieler nahm er in seiner Rede nicht aus. "Die Mannschaft darf nicht nur dann an die Höchstleistung gehen, wenn das Wasser bis zum Hals steht."

VfB erwirtschaftet 900.000 Euro

Und trotz der vielen Probleme erwirtschaftete der Verein im letzten Geschäftsjahr einen kleinen Gewinn von knapp 900.000 Euro. "Wir sind froh und auch stolz darauf, denn das ist der erste Gewinn seit dem Jahr 2011", sagte Finanzvorstand Stefan Heim.

2012 hatte der VfB rund 9,7 Millionen Euro Verlust gemacht, 2013 waren es noch rund 3,1 Millionen Euro. "Wir sind auf dem Weg der wirtschaftlichen Gesundung", sagte Heim. Der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahr um 7,1 Millionen Euro auf 107,7 Millionen Euro zurück. Als Begründung nannte Heim vor allem die um mehr als acht Millionen Euro geringeren Einnahmen aus der TV-Vermarktung.

Die Personalkosten für den Lizenzspielerkader gingen zum dritten Mal in Serie zurück und betrugen 2014 noch 42,1 Millionen Euro. "Das können, werden und wollen wir nicht mehr tun. Die Personalkosten müssen wieder nach oben. Nur wenn die nach oben gehen, haben wir auch wieder sportlichen Erfolg - immer vorausgesetzt, dass wir die Mittel auch richtig einsetzen", erklärte Heim.

Vorstand und Aufsichtsrat nicht entlastet

Der Vorstand 2014, bestehend aus Präsident Bernd Wahler, dem ehemaligen Finanzchef Ulrich Ruf und dem früheren Manager Fredi Bobic, wurde von den Mitgliedern indes nicht entlastet. 647 Mitglieder und damit 51,4 Prozent der Anwesenden verweigerten die Entlastung, beim Aufsichtsrat waren es sogar 71,3 Prozent.

VfB will Mitglieder einbinden

Um zukünftig mehr Geld investieren zu können, möchte der VfB Stuttgart weiterhin die Profiabteilung ausgliedern. Nach Unstimmigkeiten sollen die Mitglieder nun in regionalen Veranstaltungen eingebunden werden. Im Juni 2016 soll bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung eine Entscheidung fallen.

tru/dpa