Bundesliga

Wehrle präsentiert Rekordzahlen - und kündigt neue an

Köln: Höchstwerte bei Umsatz und Gewinn

Wehrle präsentiert Rekordzahlen - und kündigt neue an

Alles im grünen Bereich dank dicker schwarzer Zahlen: FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle.

Alles im grünen Bereich dank dicker schwarzer Zahlen: FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle. imago

Die abgelaufene Saison war für den FC nicht nur sportlich eine überaus erfolgreiche. Auch wirtschaftlich erreichte der Aufsteiger ein erstklassiges Ergebnis und knackte damit eigene Rekordmarken: So setzte der FC 89,7 Millionen Euro um und erzielte einen Gewinn von 2,7 Millionen Euro nach Steuern. Das operative Ergebnis lag bei 15,5 Millionen Euro. Bei Gesamtverbindlichkeiten von 30,4 Millionen Euro konnte der FC seine Nettoverschuldung von 24,2 auf 22 Millionen Euro senken. Das Eigenkapital liegt nun bei 2,7 Millionen Euro.

Ein Ergebnis, das aus dem Zusammenspiel von sportlichem Erfolg und geschicktem Wirtschaften entstanden ist. Nicht umsonst stellte Präsident Werner Spinner Wehrle und den FC-Manager Jörg Schmadtke mit den Worten "Die Geschäftsführung mit den Goldenen Händen" vor. Zu recht. Denn: "Das Ergebnis hätte noch besser ausfallen können", erklärte Wehrle. Doch Sondereffekte in Höhe von insgesamt 2,1 Millionen Euro mussten verbucht werden. Wehrle dazu: "Das waren zum Stück noch Altlasten." Wie der größte Posten von 1,1 Millionen Euro, die der FC dem Investor Franz-Josef Wernze in Verbindung mit der Personalie des Ex-FC-Profis Pedro Geromel zahlen musste.

Nicht ohne Stolz stellte Wehrle fest, dass der 90-Millionen-Umsatz "ohne Signing fees, ohne Vorauszahlungen und ohne wesentliche Transfereinnahmen" zustande gekommen sei. "Wir haben also einen sehr nachhaltigen Ansatz. Das alles ist aus dem operativen Geschäft entstanden." Dabei gab der FC gut zehn Millionen Euro (davon 8,1 Millionen an Ablösesummen) für die Transfers der Neuzugänge Zoller, Vogt, Osako und Svento aus.

Wehrle präsentierte mal wieder Rekordzahlen, die im kommenden Jahr schon wieder übertroffen werden sollen. "Mit 99,9-prozentiger Wahrscheinlichkeit", so Wehrle, werde der FC 2015/2016 die 100-Millionen–Grenze beim Umsatz knacken. Dafür werden fast schon alleine die Transfereinnahmen von Anthony Ujah und Kevin Wimmer sorgen, die über zehn Millionen Euro einbrachten. Zudem wird der FC im DFB-Pokal, in dem nur die erste Runde einkalkuliert wurde, nach dem Weiterkommen in Meppen die Kalkulation übertreffen. Auch im Bereich der Sponsoring-Einnahmen und der TV-Gelder sieht der Geschäftsführer noch große Chancen.

Und auch für die Jahre darauf ergeben sich glänzende Perspektiven. So macht sich der der neue Vermarktervertrag mit Infront ab der Spielzeit 2016/2017 entscheidend bemerkbar und wird dem FC aufgrund deutlich geringere Aufwendungen ein Liquiditätsplus in Millionenhöhe bescheren. Der neue TV-Vertrag (ab 2017/2018) sowie die 2018 auslaufenden Verträge mit den großen Sponsoren (Trikot, Stadion, Ausrüster) versprechen Zuwächse, die zudem durch die Internationalisierung und eine digitale Strategie im Bereich Merchandising vergrößert werden sollen.

Stadionkauf kein Thema

"Wir wollen stabil bei einem Umsatz über 100 Millionen Euro sein", nannte Wehrle als Ziel. Dann wird es dem FC auch möglich sein, mehr als 24,1 Millionen Euro für den Lizenzspielerbereich auszugeben, die 2014/2015 für Gehälter und Prämien flossen. "Diese Zahl zeigt, wie hoch der sportliche Erfolg zu bewerten ist. Mit diesem Lizenzspieleretat lagen wir nur vor Paderborn und gleichauf mit Freiburg und Augsburg", erklärte Wehrle. Manager Jörg Schmadtke kündigte an, an dieser Schraube entscheidend drehen zu wollen: "In zwei bis drei Jahren wollen wir dafür 40 Millionen Euro zur Verfügung stellen." Eine Erfolgsgarantie sei dies aber angesichts der Zahlen der Konkurrenz nicht.

Trotz all dieser positiven Vorzeichen bremste Wehrle auch die Erwartungen, was einen Stadionkauf sowie einen Ausbau der städtischen Arena betrifft. "Einen Stadionkauf wird es 2016 und 2017 nicht geben. Wir wären ja größenwahnsinnig, wenn wir im zweiten Jahr Bundesliga sagen würden: Wir bauen das Stadion aus."

Stephan von Nocks