Bundesliga

"Lilien" ärgern den BVB - Remis in Frankfurt

7. Spieltag: S04 ringt den HSV nieder

"Lilien" ärgern den BVB - Remis in Frankfurt

Schlusspunkt: Darmstadt-Kapitän Sulu (2.v.r.) jubelt, Ginter muss dabei zuschauen.

Schlusspunkt: Darmstadt-Kapitän Sulu (2.v.r.) jubelt, Ginter muss dabei zuschauen. Getty Images

Am Sonntagabend schloss Dortmund den Spieltag gegen Darmstadt ab - mit einem ernüchternden Ergebnis! Der Aufsteiger entführte beim 2:2 einen Punkt. Während die "Lilien" im Tabellenmittelfeld stecken, ging der BVB nach dem Traumstart (fünf Siege) nun das zweite Mal in Folge ohne Dreier vom Platz und muss vor dem Gipfeltreffen etwas zum FC Bayern abreißen lassen (vier Punkte Rückstand). Dabei hatte der BVB gegen die Schuster-Elf eigentlich von Beginn an alles im Griff. Doch während die Borussen das Abwehrbollwerk trotz einer klasse Anfangsoffensive nicht knacken konnten, fuhr Darmstadt in der 17. Minute einen blitzsauberen Konter, den Heller per Volley traumhaft abschloss. An diesem Gegentreffer hatte das Team von Thomas Tuchel lange zu knabbern. Bis zur 63. Minute. Dann war es Aubameyang, der im siebten Liga-Spiel hintereinander traf und den Ausgleich besorgte. Der BVB-Stürmer war es auch, der nur wenig später mit seinem neunten Saisontor das Spiel drehte. Der Schlusspunkt? Nein! Für den sorgte Darmstadts Sulu in allerletzter Minute mit dem 2:2! Damit stand auch fest, dass es am 7. Spieltag keinen Heimsieg geben würde. Das gab es bislang an fünf Spieltagen, zuletzt am 20. Spieltag 2011/12.

Darida beschert Hertha den verdienten Punkt

Das Führungstor, das letztlich nicht reichte: Frankfurts Alex Meier (li.).

Das Führungstor, das letztlich nicht reichte: Frankfurts Alex Meier (li.). Getty Images

Der Sonntag begann mit einer Punkteteilung zwischen Frankfurt und Hertha. Frankfurt agierte in Durchgang eins etwas zielstrebiger und ging durch Torjäger Meier nach einem Eckball in Führung (22.). Die Berliner versteckten sich nicht und setzten vor allem in Person von Ibisevic, der drei klasse Chancen liegen ließ (14., 15., 33.), entsprechend Nadelstiche. Glück hatten die Gäste, dass Stenderas Kracher am Querbalken landete. Die Hauptstädter verstärkten im zweiten Durchgang ihre Bemühungen, gingen gegen zu verhalten agierende Hessen noch bissiger zu Werke, hatten aber abgesehen von einem Ibisevic-Tor, das aufgrund einer Abseitsstellung nicht gegeben wurde, zunächst im Spiel nach vorne zu wenig zu bieten. Darida war es, der den Gästen spät einen verdienten Punkt sicherte.

Lewandowski bringt Bayern in die Spur

Robert Lewandowski

Fünf gegen Wolfsburg, das 100. Bundesliga-Tor in Mainz: Robert Lewandowski. imago

Mit seinem Fünferpack innerhalb von neun Minuten hatte Robert Lewandowski am Dienstag diverse Bundesliga-Bestmarken gesetzt - als Joker. Am Samstag durfte der Pole von Beginn an ran, Gleiches galt für Javi Martinez. Doch die Münchner taten sich zunächst schwer, gestatteten Muto eine gute Chance und vergaben in Person von Müller einen Elfmeter. Doch wie schon gegen Wolfsburg war Lewandowski nach der Pause in Torlaune: Ein perfekt platzierter Kopfball und ein eiskalter Abschluss alleine vor FSV-Keeper Karius - nach 63 Minuten waren die Bayern mit 2:0 in Front. Coman durfte noch das 3:0 nachlegen, dann hatten die Münchner auch das siebte Spiel in dieser Saison gewonnen und einen neuen Startrekord aufgestellt: Der FCB übertrifft aktuell noch die Bilanz der Saison 2012/13, in der nach sieben Spieltagen auch 21 Punkte, aber "nur" 21:2 Tore standen (aktuell 23:3).

Kiyotake setzt ein Lebenszeichen

Mit dem 1:5 von München im Gepäck empfing Wolfsburg den Nachbarn aus Hannover. 96 kam als Schlusslicht zum VfL, Klubboss Martin Kind sprach nach dem 1:3 gegen Stuttgart schon davon, dass der derzeitige Leistungsstand nicht ausreiche für die Bundesliga. Für Coach Michael Frontzeck wird es entsprechend schon eng. Bei den "Wölfen" zeigte 96 aber insbesondere defensiv ein ordentliches Spiel, musste dennoch den Rückstand durch Dost verkraften. Das gelang: Kiyotake erzielte mit einem feinen Treffer das verdiente 1:1, durch das die Gäste aus der niedersächsischen Hauptstadt zwar weiterhin sieglos bleiben, aber zumindest den zweiten Punkt verbuchen können.

Gladbach legt unter Schubert gegen Stuttgart nach

Neben Hannover galten der VfB Stuttgart und Borussia Mönchengladbach als die größten Krisenklubs der Liga. Im Gleichschritt schaffte das Duo unter der Woche den Befreiungsschlag, am Samstag folgte das direkte Aufeinandertreffen. Und wie am Mittwoch gelang der Borussia ein toller Start, nach 20 Minuten führten die Gladbacher dank Kapitän Xhaka und eines abgefälschten Herrmann-Kopfballs mit 2:0. Kurz vor der Pause gab ein Elfmeterpfiff dem VfB aber wieder Hoffnung: Ginczek verwandelte zum 1:2-Pausenstand. Die Schwaben machten im zweiten Durchgang Dampf, kamen auch zu reichlich Möglichkeiten, doch einmal mehr haperte es im Abschluss. Gladbach hielt die Führung und konnte seinerseits einen Konter in der Schlussphase nutzen: Raffael schob zum 3:1 ein. Neu-Trainer André Schubert darf sich freuen: In seiner ersten Woche auf der Borussen-Bank brachte Gladbach sechs Punkte aufs Konto.

Werder unterliegt auch Leverkusen

Beim 1:0 über Mainz war Chicharito mit seinem ersten Bundesliga-Tor der Matchwinner nach zuvor drei Liga-Pleiten in Folge. Gegen Werder fand sich der Mexikaner dennoch auf der Bank wieder. In die Rolle des Torschützen schlüpfte für die Werkself so Mehmedi, der bei seinem 1:0 den unglücklichen Lukimya passgenau anschoss. Die Leverkusener konnten ihre Überlegenheit in der zweiten Hälfte dann auch in weitere Tore ummünzen: Brandt zirkelte einen Freistoß wunderbar unter die Latte, Kampl schaute Wiedwald aus und platzierte den Ball aus 20 Metern über den Schlussmann hinweg zum 3:0-Endstand in die Maschen.

Volland bestätigt den Aufwärtstrend

Im vierten Spiel innerhalb von zwölf Tagen musste der FC Augsburg früh einen Rückschlag verdauen. Volland traf in bester Torjägermanier schon in der 10. Spielminute vom Strafraumrand zur Hoffenheimer Führung. Von dem Schock des 200. Bundesliga-Gegentors erholte sich der FCA aber und verdiente sich den zwischenzeitlichen Ausgleich, auch wenn dieser unter gütiger Mithilfe von TSG-Keeper Baumann zustande kam, der Koo den Ball auf den Kopf servierte. Doch nach der Pause schlug das Pendel zugunsten der Gäste aus. Entscheidende Figur beim ersten 1899-Saisonsieg war Volland, der zunächst einen an Vargas verursachten Foulelfmeter verwandelte und nur vier Minuten später Schmid bediente, der zum 3:1-Endstand traf. Die bessere Chancenverwertung verhalf der TSG zum Auswärtssieg gegen einen FCA, der mehr Spielanteile hatte, aber zu wenig Durchschlagskraft entwickelte. Das konnte in der Schlussphase auch Trochowski bei seinem Ligadebüt für die Weinzierl-Elf nicht ändern.

Sané kommt früh rein und macht Betrieb

An der Linie unter Strom: Hamburgs Trainer Bruno Labbadia.

Jubeltraube nach dem Siegtreffer: Die Schalker freuen sich, die Hamburger schauen betreten. Getty Images

Das Spätspiel am Samstagabend bestritten mit dem Hamburger SV und Schalke 04 zwei Klubs im Aufwind. Dreimal hielten die Abwehrreihen der beiden Traditionsvereine vor dem direkten Aufeinandertreffen in Pflichtspielen dicht. Und auch am Samstagabend gab es kein Chancenfeuerwerk. Folgerichtig ging es mit einem 0:0 in die Pause. Für die Entscheidung sorgte letztlich einer, der durch eine Verletzung Högers in der Anfangsphase in die Partie kam: In der 6. Minute wurde Sané eingewechselt, zeigte sich agil, verstolperte vor der Pause aber auch eine gute Möglichkeit. Besser machte der Joker nach einer Stunde, als er - von Goretzka mustergültig bedient - Drobny umkurvte und zum 1:0 einschoss. Nachdem Schiedsrichter Dr. Jochen Drees verletzungsbedingt durch Marco Fritz ersetzt worden war, entwickelte der HSV in der Schlussphase gehörig Druck, hatte aber auch nicht das nötige Glück, um noch zum Ausgleich zu kommen.

Kommt Aigner? Bleibt Jarstein?

Wuchtig und überlegt: Modeste und Matip treffen

Die Antwort auf das 1:0 von Anthony Modeste: Marvin Matip (Mitte) freut sich über seinen Ausgleich.

Die Antwort auf das 1:0 von Anthony Modeste: Marvin Matip (Mitte) freut sich über seinen Ausgleich. Getty Images

Köln gegen Ingolstadt - zwei Teams, deren Laune in der englischen Woche verhagelt worden war: Köln verlor ein enges Duell in Berlin, die Ingolstädter standen gegen den HSV mit leeren Händen da. Am Freitagabend zum Auftakt des 7. Spieltags folgte für beide in einer insgesamt ausgeglichenen Partie etwas Besserung.

Während die zweite Hälfte aufgrund häufiger Unterbrechungen und Ungenauigkeiten bis auf eine gewaltige Chance für Osako (Özcan parierte) vernachlässigt werden kann, boten die ersten 45 Minuten dem Publikum im Rhein-Energie-Stadion ein kurzweiliges Spektakel. Zu Beginn dominierte der "Effzeh" - und ging durch einen mustergültigen wie harten Kopfball von Modeste verdient mit 1:0 in Front. Es war der achte Treffer im achten Pflichtspiel des Franzosen für seinen neuen Klub. Doch die Führung hielt nicht allzu lange, denn die Oberbayern wachten auf: An seinem 30. Geburtstag stieg FCI-Kapitän Matip nach einer Ecke stark hoch und überlistete FC-Torwart Horn überlegt per Kopfball ins lange Eck. Mit dem Punkt dürften die Domstädter wie die Schanzer, die im 33. Auswärtsspiel unter der Regie von Coach Hasenhüttl weiterhin nur zweimal (!) verloren haben, leben können. Beide stehen bei guten elf Punkten.

kon

Spieltagsbilder 7. Spieltag 2015/16