Bundesliga

Kapitän Hummels wütet - Aubameyang wie "Lewa"

Gespaltene Lager nach dem ersten BVB-Punktverlust

Kapitän Hummels wütet - Aubameyang wie "Lewa"

Riss sich nach dem Schlusspfiff wutentbrannt die Binde vom Arm: BVB-Kapitän Mats Hummels.

Riss sich nach dem Schlusspfiff wutentbrannt die Binde vom Arm: BVB-Kapitän Mats Hummels. imago

Tuchel fehlen die "letzten Prozent Griffigkeit"

Die Message von Trainer Thomas Tuchel nach der Partie war klar: "Wir müssen aufpassen, dass wir uns jetzt nicht so fühlen, als hätten wir verloren. In vier Tagen starten wir eine neue Siegesserie." Nichtsdestotrotz hatte auch ihm der erste Durchgang übel aufgestoßen, das war nicht der spielfreudige BVB der letzten Wochen. Speziell "die letzten Prozent Griffigkeit" seien seiner Elf dabei abgegangen.

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Tuchel scheute auch nicht davor zurück, den hadernden Marco Reus, der nach auskuriertem Zehenanbruch ein eher durchschnittliches Comeback gab, nach 54 Minuten für Ilkay Gündogan auszutauschen. Eine Zeigerumdrehung später fiel der überraschende 1:1-Ausgleich, die Dortmunder zeigten wieder ihr altes Gesicht. Neben dem emsigen Gündogan und dem starken Mkhitaryan, der mit seiner Einwechslung sein insgesamt 100. Pflichtspiel für die Borussia bestritt, war es einmal mehr Aubameyang, der überzeugte.

Aubameyang stellt Bundesliga-Rekord auf

Durch seinen Treffer zum 1:1-Endstand stellte Aubameyang einen neuen Bundesliga-Rekord auf! Noch keinem Akteur war es zuvor gelungen, in den ersten sechs Saisonpartien jeweils einen Treffer beizusteuern.

Und Aubameyang schob sich sogar noch in einer weiteren Statistik nach oben. Denn: Der Gabuner netzte saisonübergreifend in seinen letzten acht BL-Spielen immer mindestens einmal ein - das gelang im BVB-Trikot bisher nur einem gewissen Robert Lewandowski, der gestern seinen magischen Abend verlebt hatte .

Hummels wirft die Binde weg

Rekord hin, Rekord her. Dortmunds Spielführer Hummels war mit der gezeigten Mannschaftsleistung so gar nicht zufrieden, riss sich nach Schlusspfiff wutentbrannt die Binde vom Arm. Gerüchten zufolge soll der Nationalspieler bereits in der Pause laut geworden sein, hinterher setzte er einen drauf. Der 26-Jährige wütete noch auf dem Platz, Coach Tuchel nahm ihn nicht nur in Schutz, lobte ihn sogar dafür: "Mats ist der Kapitän, es ist gut, dass er das so deutlich kommuniziert, auch wenn ich es gar nicht mitbekommen habe."

Zu hoch wollte der neue BVB-Trainer die Bilder sowieso nicht hängen: "Unter dem Strich sollte man nichts dramatisieren. Wir haben am sechsten Spieltag zum ersten Mal unentschieden gespielt, nicht verloren, und die erste Hälfte war auch keine Katastrophenhalbzeit." Was Hummels derart auf die Palme brachte, konnte sich Tuchel durchaus vorstellen. "Es war nicht nötig, dass wir kurz vor der Pause in Rückstand gehen."

Es ist gut, dass er das so deutlich kommuniziert.

Thomas Tuchel über Hummels' emotionalen Ausbruch

An eine Trendwende nach der längeren Erfolgsserie glaubt er indes nicht. "Realitätscheck würde ich es nicht nennen. Aber uns haben ein paar Prozent gefehlt, wir haben um den heißen Brei gespielt." Ähnliches spricht auch die Statistik: Dortmund konnte nur fünf (!) von 15 Bundesliga-Vergleichen mit der TSG gewinnen. Am Sonntag (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) gegen Darmstadt könnte die Welt schon wieder ganz anders aussehen. Die Vorlage dafür leistete der BVB selbst: "Wir haben eine sehr gute zweite Halbzeit draufgelegt, uns viele hochkarätige Chancen herausgespielt, die eigentlich durchaus reichen könnten", so Tuchel abschließend.

msc

Bilder zur Partie TSG Hoffenheim - Borussia Dortmund