Bundesliga

Werner feiert einen Neubeginn

Stuttgarts U-21-Nationalspieler auf dem Weg aus seinem Tief

Werner feiert einen Neubeginn

Vergebene Großchancen, dennoch ein Gewinner: Stuttgarts Timo Werner.

Vergebene Großchancen, dennoch ein Gewinner: Stuttgarts Timo Werner. imago

Erstmals seit langem konnte der U-21-Nationalspieler wieder richtig positiv auf sich aufmerksam machen. Nachdem er in der Vorwoche im Kader für die Partie in Berlin noch gefehlt hatte, wurde er von Alexander Zorniger gegen den FC Schalke sogar in die Startelf beordert. "Er hat im Training genau die Reaktion gezeigt, die wir von ihm erwartet hatten", sagt der VfB-Trainer, den auch Werners Leistung gegen die Knappen nicht überraschte. Seine Nominierung "kam sehr überraschend", bekennt der Angreifer. "Ich habe einfach versucht, unter der Woche richtig Gas zu geben, um wieder in den Kader zu kommen. Schön, dass mich das sogar in die Startelf gebracht hat."

Werner: "Ich habe mich vom Kopf her weiterentwickelt"

Die Gründe für seinen plötzlichen Aufschwung sieht der Youngster in den Lehren, die er aus seinem jüngsten Leistungstief gezogen hat. "Ich habe nicht nur in den vergangenen Tagen, sondern in den vergangenen Wochen gelernt, mit meiner Situation anders umzugehen. Ich habe mich vom Kopf her weiterentwickelt und hoffe, man hat gegen Schalke schon gemerkt, dass ich freier war."

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VfB Stuttgart - Vereinsdaten
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Frecher, unverkrampfter und mutiger wirkte Werner gegen die Knappen. Was er auch daran festmacht, dass "ich erstmals wieder auf meiner richtigen Position als Stürmer gespielt habe, wo ich mich auch viel wohler fühle. Ich konnte meine Stärken besser einbringen und war besser im Spiel." Zwei Chancen hatte er, ohne aber zum Torjubel ansetzen zu dürfen. "Wir hatten gefühlt 25 Torschüsse, davon 15 hundertprozentige, die wir hätten reinmachen müssen. Wenn es richtig gut läuft, geht das Spiel 5:0 für uns aus."

Es fehlte dem VfB hinten und vorne

Dem war aber nicht so. Der VfB unterlag wieder, gescheitert an der Abschlussschwäche vor des Gegners und der Absicherung des eigenen Tores. "Wir haben immer noch null Punkte. Jetzt müssen wir daran arbeiten, Tore zu schießen." Und Werner arbeitet weiterhin mit Philipp Laux an sich und seinen Stärken. "Ich habe mich mit unserem Psychologen ausgetauscht und auch sonst einige Dinge abgestellt."

Bilder zur Partie VfB Stuttgart - FC Schalke 04

Zu sehr ins Detail will er nicht gehen, dafür gibt Werner preis, mental des Öfteren sich selbst im Weg gestanden zu sein. "Da ging es um Dinge, zum Beispiel im Training, die ich mir zu Herzen genommen habe. Dinge die ich versuche abzustellen." Beispielsweise durch "positives Denken. Vielleicht habe ich in manchen Situationen zu negativ gedacht. Diese Gedanken wandle ich jetzt in positive um. Zum Beispiel, indem ich ein 0:1 nicht negativ sehe, sondern als Herausforderung, als Ansporn eben zwei Tore zu schießen."

Aus Werner spricht neue Zuversicht. Für den VfB und für sich

Das hat zwar gegen Schalke nicht geklappt. Aber aus Werner spricht neue Zuversicht. Für den VfB und für sich. "Wir haben in dieser Woche in kurzer Zeit die Möglichkeit, drei und mit dem Spiel gegen Gladbach am Samstag insgesamt sogar sechs Punkte zu holen", sagt Werner, der zu seiner eigenen Perspektive hinzufügt: "Wenn ich das beibehalten kann und im Training weiter dranbleibe, dann kann ich wieder zu alter Stärke finden."

George Moissidis