Bundesliga

Wenig Selbstvertrauen und Ideen: Gladbach taumelt

Auch im Derby gegen Köln setzt es eine Pleite

Wenig Selbstvertrauen und Ideen: Gladbach taumelt

Die Gruppe ratloser Gladbacher nach dem Schlusspfiff in Köln.

Die Gruppe ratloser Gladbacher nach dem Schlusspfiff in Köln. Getty Images

Neun Derbys am Stück mussten die Fohlen im Duell mit dem FC keine Pleite hinnehmen, nun war es wieder so weit. "Jeder Fan hat drauf gewartet, dass wir ein Spiel zuhause gegen Gladbach gewinnen", sagte Marcel Risse nach dem Spiel zufrieden, während der französische Siegtorschütze Anthony Modeste betonte: "Die Rivalität zwischen beiden Teams ist groß, deswegen ist es wichtig, so ein Spiel zu gewinnen."

Während die einen also gute Laune haben, wirken die anderen zunehmend deprimierter. Zwar hatten die Borussen ein leichtes spielerisches Übergewicht, doch der Punch ging ihnen ab. Nur zwei Schüsse auf das gegnerische Tor brachten die letzte Saison noch so überzeugenden Fohlen zusammen. Diese Malaise erkannte auch Manager Max Eberl: "Wir haben unsere zahlreichen ordentlichen Ansätze und den ordentlichen Ballbesitz nicht in die gefährliche Zone gebracht." Granit Xhaka zog ein ähnliches Fazit: "Dass wir wieder als Verlierer vom Platz gehen, ist sehr bitter. Ich glaube, wir haben ein gutes Spiel gemacht. Wir spielen bis zum Sechzehner gut, danach fehlt Genauigkeit und der Wille, ein Tor zu schießen und zu kreieren."

Bor. Mönchengladbach - Vereinsdaten
Bor. Mönchengladbach

Gründungsdatum

01.08.1900

Vereinsfarben

Schwarz-Weiß-Grün

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Spielbericht

Ibrahima Traoré gab derweil zu, was für viele in der Bundesrepublik so augenscheinlich ist: "Uns fehlt im Moment das Vertrauen." Was letzte Saison, besonders in den Rückrunde, wie selbstverständlich funktionierte, ist aktuell vollständig verschwunden. Kombinationssicherheit und Zutrauen in die eigene Stärke sucht man bei den Fohlen vergeblich. Gegen Sevilla wirkte die Borussia unter der Woche in der Champions League zeitweise wie gelähmt und wurde überrannt, nun im Derby sah der Auftritt besser aus - der Ertrag war jedoch der gleiche: kein Tor, eine Pleite, hängende Köpfe.

Wir haben oftmals zu überhastet gespielt, weil wir sofort die Lösungen finden wollten. Es gibt viele kleine Sachen zu korrigieren."

Lucien Favre
Steht im wahrsten Sinne des Wortes derzeit im Regen: Max Eberl und seine Borussia taumeln von einer Pleite in die nächste.

Steht im wahrsten Sinne des Wortes derzeit im Regen: Max Eberl und seine Borussia taumeln von einer Pleite in die nächste. Imago

"Wir hatten das Spiel eigentlich im Griff und haben es über weite Strecken kontrolliert, doch wir kreieren derzeit einfach keine Chancen – so ist es schwierig, ein Tor zu erzielen", erkannte Traoré. Und Trainer Favre erklärte: "Wir haben unnötig verloren. Unsere Leistung war nicht schlecht. Allerdings haben die klaren Torchancen gefehlt. Wir hatten insgesamt zu wenig Ballbesitz und haben oftmals zu überhastet gespielt, weil wir sofort die Lösungen finden wollten. Es gibt viele kleine Sachen zu korrigieren."

Nur zwei Tore erzielte das Favre-Team in der Bundesliga, bei satten zwölf Gegentreffern. Sechs Pflichtspielpleiten in Serie kassierte die Elf vom Niederrhein zuletzt Ende 2010. Und so macht sich langsam Ratlosigkeit breit. Kapitän Tony Jantschke musste vor den Mikrofonen erneut Kraft seines Amtes seinen Mann stehen und sagte abermals geknickt: "Es ist schwer, eine Lösung parat zu haben. Ich habe auf die Schnelle auch kein Patentrezept, wie wir uns aus dieser schwierigen Situation befreien können."

atr

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