Bundesliga

Auf den "zweiten Neuer" kommt viel Arbeit zu

Darmstadt: Nummer eins Mathenia bevorzugt die 31

Auf den "zweiten Neuer" kommt viel Arbeit zu

Starker Rückhalt: Darmstadts Torhüter Christian Mathenia.

Starker Rückhalt: Darmstadts Torhüter Christian Mathenia. imago

Anders kann man es wohl kaum bezeichnen. Mathenia unterschrieb im April 2014 in Darmstadt, als noch nicht einmal der Aufstieg in die 2. Liga eingetütet war. In Christian Wetklo bekam er einen erfahrenen Schlussmann vor die Nase gesetzt. Der katapultierte sich durch seine offenbar spezielle Art rasch wieder aus dem Kader. Mathenia nutzte die dadurch noch besser gewordene Chance und wurde die Nummer eins, die bis heute gleichwohl (wegen seines Geburtsdatums, dem 31. März) die 31 auf dem Rücken trägt.

Auf den "zweiten Neuer" kommt am Samstag (15.30 Uhr) im "Spiel des Jahres" gegen den FC Bayern München voraussichtlich etliches an Arbeit zu. Vergangenen Samstag beim 1:0-Erfolg in Leverkusen war das überraschend nicht der Fall. Ganz ohne Beschäftigung blieb Mathenia dort zwar nicht. Im Spiel des Aufsteigers beim Champions-League-Teilnehmer wunderte sich allerdings nicht nur der Keeper, dass die Millionentruppe aus dem Rheinland kaum zwingend vor dem "Lilien"-Gehäuse auftauchte. Nur drei-, viermal musste er ernsthaft eingreifen. "Das zeichnet uns aus", lobt Mathenia seine Vorderleute. "Die Jungs haben sich in jeden Ball geworfen, um jeden Zentimeter gekämpft."

Mathenia nimmt den Wettbewerb an

Am Stammplatz für Mathenia gibt es dank derlei Leistungen vorerst nichts zu rütteln. Daran ändert auch die Verpflichtung des international erfahrenen Torwart Lukasz Zaluska zu Beginn der Vorwoche nichts. "Er ist ein guter Typ, passt super bei uns rein. Für ihn und Junior Diaz frische ich in den kommenden Wochen mein Englisch auf", verspricht Mathenia. Den Wettbewerb nimmt er an: "Patrick Platins war in der vergangenen Saison auch eine ernst zu nehmende Konkurrenz", so der Keeper. "Er und Lukasz sind nun hinter mir und bauen Druck auf."

"Auf dieses Spiel hat die ganze Stadt seit 33 Jahren gewartet"

Druck vor der Partie gegen den deutschen Rekordmeister verspüre er derweil nur bedingt, sagt Mathenia, obwohl er auch betont: "Auf dieses Spiel hat die ganze Stadt seit 33 Jahren gewartet." Vor sieben Jahren immerhin traten die Bayern schon mal zum Benefizspiel am "Bölle" an, Ergebnis damals: 5:11. Diesen Samstag wird Christian Mathenia dafür sorgen, dass die "Lilien" gewiss nicht zweistellig verlieren.

Jens Dörr