Bundesliga

Ginter ist mehr als eine Notlösung

Dortmund: Durm verpasst jedes zweite Spiel

Ginter ist mehr als eine Notlösung

Defensiv stark, offensiv beeindruckend: Dortmunds Aushilfs-Rechtsverteidiger Matthias Ginter.

Defensiv stark, offensiv beeindruckend: Dortmunds Aushilfs-Rechtsverteidiger Matthias Ginter. picture alliance

Gerade einmal zehn Tage sind vergangen, seit dem Thomas Tuchel seiner Hoffnung Ausdruck verlieh, bei Durm zeitnah das Wiedereingliederungstraining anlaufen lassen zu können. Ein paar Tage im Reha-Zentrum von Klaus Eder in Donaustauf sollten dem jungen Außenverteidiger, der zuletzt am 21. Juli im Test beim FC Luzern (4:1) mitwirken konnte, wieder auf die Beine helfen. Doch die Therapie schlug nicht an. Als nichts mehr half, legte sich Durm bei Dr. Heinz Jürgen Eichhorn in Straubing unters Messer. Deutschlands führender Knie-Spezialist entfernte entzündetes Gewebe.

Tuchel, der auch auf Lukasz Piszczek (Verhärtung im Adduktorenbereich) verzichten muss, macht in Hannover (Samstag 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) aus der Not weiter eine Tugend: In Ermangelung eines einsatzfähigen gelernten Rechtsverteidigers greift der Trainer voraussichtlich wieder auf die Variante mit Matthias Ginter zurück. Nachdem Ginter zweimal gegen Odds BK, Ingolstadt und Hertha BSC in ungewohnter Rolle seinen Mann gestanden hatte, gilt der frühere Freiburger längst nicht mehr als Notlösung: Defensiv ließ er nichts anbrennen, und offensiv fällt sein Tätigkeitsnachweis mit einem Tor und vier Vorlagen durchaus beeindruckend aus.

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Ginter: "Ich würde die Position gerne häufiger spielen"

Ginter beschreibt seine neue Aufgabe als "Mix zwischen einem defensiven Mittelfeldspieler und einem Innenverteidiger", die Umstellung von der Mitte auf die Seite sei "nicht allzu groß". Auf jeden Fall bieten sich dem 21-Jährigen neue Perspektiven. Er sagt: "Ich würde die Position gerne häufiger spielen." In Hannover und vielleicht auch noch fünf Tage später gegen Krasnodar in der Europa League ist Ginter erster Anwärter auf den Platz rechts hinten: Gonzalo Castro behagt diese Position offenbar nicht, und Pascal Stenzel, der sich in Deutschlands U 20 gerade erst ein dickes Lob von Trainer Frank Wormuth abgeholt hat, fehlt noch die Erfahrung.

Die aber wird am Samstag vonnöten sein, in den Duellen mit Hannover 96 geht es traditionell turbulent zu: Keiner der bisher 48 Bundesliga-Vergleiche endete torlos. Trainer Tuchel hofft auf das Ende seiner schwarzen Serie: Als Coach von Mainz 05 gewann er keines von fünf Gastspielen in der HDI-Arena (drei Remis, zwei Niederlagen).

Thomas Hennecke