Bundesliga

Schalke und Bremen feiern verdiente Siege

Gladbachs historischer Fehlstart - Bayerns Geschenk - BVB marschiert

Schalke und Bremen feiern verdiente Siege

Entscheidung in Sinsheim: Pizarro hatte aufgelegt und Ujah (re.) zum 2:1 vollstreckt.

Entscheidung in Sinsheim: Pizarro hatte aufgelegt und Ujah (re.) zum 2:1 vollstreckt. imago

Ujah und Junuzovic schießen Werder ins Glück - Vorlagengeber Pizarro

Am Sonntagnachmittag feierte Werder Bremen ein spätes 3:1 bei der TSG Hoffenheim. Die Norddeutschen waren in der ersten Halbzeit die klar tonangebende Mannschaft, hatten mehr Struktur im Spiel nach vorne und hielten die harmlosen Kraichgauer komplett vom eigenen Strafraum fern. Belohnt wurde die Überlegenheit durch das 1:0 von Junuzovic, der unmittelbar vor der Pause traf. In der Halbzeit reagierte TSG-Coach Markus Gisdol und brachte die Offensivspieler Schmid und Vargas. Ein Schachzug, der voll aufging, denn der Chilene brauchte nur zwei Kontakte, um das 1:1 zu machen. Mit dem Ausgleichstreffer im Rücken wurden die Sinsheimer sicherer und mutiger. Die Bremer Defensive wackelte mehrmals, doch letztlich blieb es bei einem Gegentreffer. In der 82. Minute kam bei der Skripnik-Elf Pizarro als Joker zum Einsatz und hätte bei seiner ersten Aktion auch fast getroffen, doch der Peruaner kam bei seinem 384. Bundesligaspiel einen Schritt zu spät. In den letzten Minuten legte er dann aber Ujahs 2:1 auf, ehe Junuzovic mit seinem zweiten Tor zum Endstand alles klar machte.

Matchwinner Huntelaar baut Frust ab

Huntelaar freut sich über sein Tor zum 2:1.

Huntelaar freut sich über sein Tor zum 2:1. imago

Der FC Schalke 04 versöhnte am frühen Sonntagabend nach der bitteren 0:3-Pleite in Wolfsburg seine Fans wieder und besiegte den 1. FSV Mainz 05 mit 2:1. Die Königsblauen kamen klasse in die Partie und verzeichneten schon in der Anfangsphase eine Reihe hochkarätiger Torchancen, doch diese wurden allesamt vergeben. Die größte Gelegenheit besaß Stürmer Huntelaar, der mit seinem Elfmeter an FSV-Keeper Karius scheiterte – der Niederländer verschoss damit seinen vierten Strafstoß in Folge. Das Mainzer Tor schien wie vernagelt, bis Matip nach einer Ecke mit dem Kopf zur Stelle war und den erlösenden Führungstreffer für die Breitenreiter-Elf markierte. Doch die Mainzer zeichnet in der bisherigen Saison große Effizienz im Abschluss aus – nach einer schönen Kombination machte Malli kurz vor dem Halbzeitpfiff den schmeichelhaften Ausgleich. Im zweiten Abschnitt besaßen die Knappen erneut ein Plus an Chancen und Spielanteilen, doch es bedurfte eines Stellungsfehlers von Bell, um auf die Siegerstraße zu kommen. Huntelaar nutzte diesen eiskalt aus und hämmerte das Leder mit reichlich Frust in die Maschen zum 2:1-Siegtreffer. Zwar hatten die Mainzer den Ausgleich noch auf dem Fuß (Muto, Niederlechner), aber der knappe Sieg der Schalker war verdient.

Ein falscher Pfiff und Müllers Nervenstärke entscheiden das bayerische Derby

Thomas Müller markierte per Elfmeter das 2:1-Siegtor gegen Augsburg.

Thomas Müller markierte per Elfmeter das 2:1-Siegtor gegen Augsburg. Getty Images

Der FC Bayern, der am Samstagnachmittag auf Götze wegen muskulärer Probleme verzichten musste, erlebte gegen den FC Augsburg im bayerischen Derby eine seltsame erste Halbzeit. Die Münchner drückten in gewohnter Manier mit enorm viel Ballbesitz auf den Führungstreffer, doch den erzielte der Augsburger Esswein unmittelbar vor der Halbzeitpause mit einem satten Schuss – FCB-Keeper Neuer war machtlos. Mit Wiederbeginn legte der deutsche Rekordmeister eine Schippe drauf, doch Lewandowski scheiterte an Hitz, Thiago zielte zu hoch und Alonsos Freistoß boxte Hitz ebenfalls weg. Die Augsburger wurden in der letzten Viertelstunde immer tiefer reingedrückt - und dann hatte Lewandowski seinen Auftritt. Der Pole pflügte durchs Mittelfeld bis in den Strafraum, bediente Müller und als Hitz dessen Schuss abwehrte, staubte Lewandowski hellwach zum 1:1 ab. Nun wollte die Guardiola-Elf mehr und bekam in der letzten Minute fälschlicherweise einen Elfmeter zugesprochen - Douglas Costa war auf Feulner draufgelaufen. Müller trat an und verwandelte gewohnt sicher zum 2:1-Siegtreffer.

Sobiechs Doppelpack reicht gegen den BVB nicht - Pechvogel Felipe

Eine der unglücklichen Szenen für Hannovers Felipe: Eigentor zum 2:3.

Eine der unglücklichen Szenen für Hannovers Felipe: Eigentor zum 2:3. GettyImages

Borussia Dortmund wollte in Hannover seine Tabellenführung behaupten und schaffte dies durch das hart erarbeitete 4:2 auch. Allerdings verlief der Start alles andere als wunschgemäß, denn obwohl der BVB das Spiel dominierte, lag die Tuchel-Elf nach Sobiechs Tor mit 0:1 zurück. Maßgeblich eingeleitet wurde der Treffer der Niedersachsen durch den Comebacker Kiyotake, der mit einem Zuckerpass die Dortmunder Defensive aushebelte. Die Borussia ließ sich jedoch nicht entmutigen – nach Felipes Foul an Hofmann brachte Aubameyang vom Elfmeterpunkt die Dortmunder zurück und Mkhitaryan packte noch in der ersten Halbzeit den Hammer zur 2:1-Führung aus. Die Niedersachsen sammelten sich in der Pause und schlugen prompt zurück. Wieder war es 96-Stürmer Sobiech, der einen kleinen Stellungsfehler von Hummels eiskalt zum 2:2 ausnutzte. Dennoch blieben die Schwarz-Gelben das dominierende, wenn auch nicht gefährlichere Team. Den abermaligen Führungstreffer allerdings besorgte Hannovers Abwehrmann Felipe mit einem unglücklichen Eigentor. Der Brasilianer half dem BVB dann auch beim 4:2 maßgeblich, als er einen Handelfmeter produzierte, den Aubameyang frech per Lupfer verwandelte.

Sulu sorgt für den ersten Darmstädter Sieg

Ähnlich kalt wie der FC Bayern wurde auch Bayer Leverkusen erwischt. Die Darmstädter gingen durch ein frühes Kopfballtor von Kapitän Sulu in Front und machten dann geschickt die Räume zu. Schwerstarbeit musste die Lilien-Defensive im ersten Abschnitt allerdings nicht verrichten, denn den Leverkusenern fiel im ersten Abschnitt nicht viel ein. Insofern war die überraschende Halbzeitführung für den Aufsteiger nicht unverdient. In der zweiten Hälfte blies Bellarabi zur Aufholjagd, Darmstadt verschanzte sich zunehmend. Leverkusens Neuverpflichtung Chicharito sollte für mehr Durchschlagskraft sorgen, doch die Schmidt-Elf fand einfach nicht die Lücke.

Lustenbergers Volley eine Augenweide - Vierte Pleite für den VfB

Volltreffer: Herthas Lustenberger hämmert die Kugel zum 2:1 in die Maschen des VfB-Tores.

Volltreffer: Herthas Lustenberger hämmert die Kugel zum 2:1 in die Maschen des VfB-Tores. Getty Images

Hertha BSC empfing mit dem VfB Stuttgart das neben Gladbach einzige punktlose Team der Liga. Nach ereignisloser Anfangsphase erwischten die Hauptstädter den ersten lichten Moment: Weiser bediente Haraguchi im Strafraum, der dem VfB-Keeper Vlachodimos aus kurzer Distanz keine Chance ließ. Sowohl in der Entstehung als auch bei der Vollendung hinterließ die VfB-Abwehr keinen allzu aggressiven Eindruck. Doch die Schwaben besannen sich schnell, fanden besser in ihr Offensivspiel und glichen verdient durch den letzten Neuzugang Sunjic aus – der Innenverteidiger köpfte nach Didavis Flanke völlig unbedrängt ein. In der Defensive aber blieb die Zorniger-Elf weiterhin anfällig und kassierte in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs den zweiten Gegentreffer – Lustenbergers Mut beim Volleyschuss wurde mit dem 2:1 belohnt. Auch direkt nach dem Wechsel hatte die Hertha noch Oberwasser, aber allmählich besann sich der VfB und spielte zielstrebiger nach vorne - allein richtig zwingend wurde die Gäste-Elf nicht, so dass sie sich in die vierte Saisonpleite fügen mussten.

Ingolstadt trotzt Wolfsburg einen Zähler ab

Noch nie spielte der VfL Wolfsburg in Ingolstadt. Insofern verwunderte es nicht, dass die Niedersachsen über weite Strecken der ersten Halbzeit vom forschen Auftreten der Ingolstädter überrascht wurden. Ohne großen Respekt spielte die Hasenhüttl-Elf nach vorne und hatte auch Chancen, doch ins Schwarze traf der Aufsteiger nicht. Die Wolfsburger, die mit den Neuzugängen Dante und Draxler in der Startelf begannen, kamen vor dem Seitenwechsel besser ins Rollen, doch die Defensive des FCI stand sicher. Mit Wiederbeginn wurde der VfL dominanter und verzeichnete auch einige Chancen, doch bei den Abschlüssen unter anderem auch von Draxler fehlte die Kaltschnäuzigkeit, so dass sich die wackeren Schanzer diesen Zähler gegen den Vizemeister redlich verdienten.

Eintracht-Offensive überrollt den FC

Der Frankfurter Alex Meier (li.) schnürte bei seinem Comeback gegen Köln einen Dreierpack.

Der Frankfurter Alex Meier (li.) schnürte bei seinem Comeback gegen Köln einen Dreierpack. Getty Images

Eintracht Frankfurt hat den ersten Heimsieg der laufenden Saison eingefahren und das in überzeugender Manier. Die Hessen schlugen im Topspiel am Samstagabend den bisher ungeschlagenen 1. FC Köln mit 6:2 und ziehen mit dem Geißbock-Klub nach Punkten gleich. Im Fokus stand bei der SGE Torjäger Meier, der nach seiner Verletzung im April nun sein Comeback gab. Der letztjährige Torschützenkönig schnürte zum Einstand einen Dreierpack – mit seinem frühen 1:0 brachte er die Veh-Elf auf die Siegerstraße. Meiers Offensiv-Kollege Castaignos stand Meier in nichts nach und erzielte vor der Pause ebenso zwei Treffer. Den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer zum 1:3 hatte der Kölner Stürmer Modeste markiert. Auch nach dem Wechsel blieb die Partie unterhaltsam, wobei die Frankfurter in der Defensive zu sicher standen, um die Kölner nochmals hoffen zu lassen. Die dritte Offensivwaffe der Hausherren, Seferovic, schoss zum 5:1 ein, Kölns Abwehrmann Heintz betrieb noch ein wenig Ergebniskosmetik, ehe Meier mit seinem dritten Treffer den Abend zum 6:2 abrundete.

Lasoggas Doppelpack leitet Gladbachs historische Pleite ein

Der HSV jubelte in Gladbach dreimal: Lasogga (re.) traf doppelt, Müller (li.) erhöhte.

Der HSV jubelte in Gladbach dreimal: Lasogga (re.) traf doppelt, Müller (li.) erhöhte. Getty Images

Der Hamburger SV fügte Mönchengladbach am Freitagabend eine historische Pleite zu. Durch das happige 0:3 verlor die Borussia erstmals in ihrer Geschichte alle vier Bundesliga-Auftaktpartien. Vor zwei Spielzeiten hatten die Fohlen noch einen Vereinsrekord mit acht Heimsiegen am Stück hingelegt. Die klare Niederlage gegen die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia war zudem höchstverdient - die Elf vom Niederrhein verteidigte konfus und hatte in der Offensive kaum Ideen. Das 0:1 legte Jantschke mit einem Rückpass in den Lauf von Lasogga quasi selbst auf, beim zweiten Gegentor konnte der bullige HSV-Angreifer von drei Gladbachern nicht am Kopfball gehindert werden. Die Borussia, die am Dienstag beim FC Sevilla in die Champions League einsteigt, kam etwas schwungvoller aus der Kabine, doch in der 52. Minute schlief die Defensive der Hausherren erneut, und Müller besorgte nach einem weiten Schlag von Keeper Drobny den 3:0-Endstand. VfL-Trainer Lucien Favre schüttelte an der Seitenlinie mehrmals verständnislos den Kopf, die zuletzt leidgeprüften Hamburger Anhänger besangen die Gladbacher Zugehörigkeit zur 2. Liga. Zu allem Überfluss verloren die Hausherren auch noch Abwehrchef Stranzl, der bei seinem Comeback (seit März) mit Verdacht auf Augenhöhlenbruch ins Krankenhaus eingeliefert wurde.

bst

Spieltagsbilder 4. Spieltag 2015/16