Bundesliga

"Ich war doch nur ein Außenverteidiger"

Vor dem großen Abschiedsspiel beim BVB: Interview mit Dede

"Ich war doch nur ein Außenverteidiger"

Abschiedsspiel vor 80.000 Zuschauern: Der Ex-Dortmund-Profi Dede.

Abschiedsspiel vor 80.000 Zuschauern: Der Ex-Dortmund-Profi Dede. imago

Der große Moment rückt näher. Nur noch ein Tag trennt Leonardo de Deus Santos von seinem letzten großen Auftritt im Signal Iduna Park. Mehr als 80.000 Zuschauer werden kommen, um den überaus populären Brasilianer zu verabschieden. kicker-Reporter Thomas Hennecke hat mit ihm gesprochen.

kicker: Dede, haben Sie schon eine Idee, was am Samstag auf Sie zukommt?

Borussia Dortmund - Vereinsdaten
Borussia Dortmund

Gründungsdatum

19.12.1909

Vereinsfarben

Schwarz-Gelb

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Dede: Ich kann das alles noch gar nicht realisieren. Es ist schwer zu erklären, dass das Stadion ausverkauft sein wird.

kicker: Versuchen Sie es doch mal!

Dede: Mir fehlen die Worte, um zu beschreiben, wie ich fühle. Ich hatte mit Borussia Dortmund und den Fans des BVB so viel Glück in meinem Leben. Das kann man mit Geld nicht bezahlen.

kicker: Hatten Sie erwartet, dass so viele Zuschauer kommen?

Dede: Nicht einmal im Ansatz. Zu den Abschiedsspielen von Julio Cesar und Jürgen Kohler sind jeweils ungefähr 40.000 Besucher gekommen. Ich dachte: Wenn ich auch so viele habe, ist das toll. Jetzt werden es tatsächlich 80.000, obwohl gar kein Ligaspiel, sondern mein Abschiedsspiel ansteht. Nein, das hatte ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet.

kicker: Sind Sie überhaupt fit für 90 Minuten Fußball?

Dede: Ja, klar. Ich arbeite unter Michael Skibbe ja noch als Co-Trainer von Eskisehirspor in der Türkei - und habe die ganze Saisonvorbereitung mitgemacht. Ich habe mittrainiert, bin viel gelaufen. Machen Sie sich um mich keine Sorgen: Ich bin fit.

kicker: Kommen denn am Samstag alle Stars, die Sie eingeladen haben?

Dede: Ein paar können nicht, weil sie an diesem Wochenende mit ihren Nationalmannschaften unterwegs sind, Mats Hummels oder Robert Lewandowski zum Beispiel. Tomas Rosicky ist leider verletzt, aber Jan Koller wird da sein. Ewerthon, Evanilson und ein paar andere sind schon am Donnerstag angereist.

kicker: Als Sie Dortmund 2011 nach 13 Jahren verließen, haben Sie geweint. Werden am Samstagabend wieder Tränen fließen?

Dede: (lacht) Ich hoffe nicht. Aber es wird bestimmt sehr emotional zugehen. Dass ich so beliebt war oder noch beliebt bin, ist eigentlich unglaublich. Ich war doch kein Stürmer oder eine Zehn und damit für die spektakulären Momente zuständig - ich war doch nur ein Außenverteidiger.

Interview: Thomas Hennecke