"Ich habe nicht lange nachgedacht, denn die Bundesliga ist eine große Chance. In Frankreich gibt es eigentlich nur zwei Optionen: Bundesliga oder Premier League." Und da der Linksverteidiger, der eine Million Euro kostete und einen Vertrag bis 2017 mit Verlängerungsoption unterschrieb, im Sommer mit dem FC Metz in die zweite Liga abgestiegen war, ist es nur folgerichtig, dass er dem Ruf der Bundesliga folgte.
Berg- und Talfahrt mit Metz
Überhaupt Metz. Nahezu sein gesamtes Fußballerleben verbrachte der Linksfuß bei den "Les Grenats". Mit zwölf kam er von Heimatklub SAS Épinal, durchlief das Leistungszentrum der Lothringer und debütierte 2010 19-Jährig in der zweiten Liga. Es folgt: Eine bewegte Zeit für den Klub: Abstieg 2012 (Bussmann war sechs Monate zu Épinal verliehen), direkter Wiederaufstieg und Durchmarsch in die Ligue 1, aus der der Klub nun wieder abstieg. Mit Bussmann. Trotz Bussmann, der laut Frankreichkennern mit 31 Partien und zwei Treffern einer der wenigen Lichtblicke in Metz war.
Spielersteckbrief Bussmann
Es war für mich an der Zeit, zu wechseln, um im Fußball weiterzukommen.
Gaetan Bussmann
"Ich habe immer zwei bis sechs Tore pro Saison gemacht. Daran möchte ich anknüpfen." Zwei Treffer hat er vor seinem Wechsel in der laufenden Saison bereits erzielt. Einen per Strafstoß, einen per Kopf. Bei Standards erhoffen sich die Mainzer Präsenz vom 1,84-Meter-Mann, der mit seiner physisch ausgeprägten Spielweise ein Gegenstück zu Flügelflitzer Pierre Bengtsson bilden soll. "Es liegt an mir, mich durchzusetzen", sagt Bussmann. Und: "Es war für mich an der Zeit, zu wechseln, um im Fußball weiterzukommen."
Denn international stand er schon einmal an der europäischen Spitze, wenn auch nur im Nachwuchsbereich. 2010 holte sich die französische U 19 im eigenen Land den kontinentalen Titel. Mit Spielern wie Antoine Griezmann (Atletico), Alexandre Lacazette (Olympique Lyon) oder Francis Coquelin (Arsenal), die im Finale in Caen Spanien mit Thiago Alcantara und Marc Bartra 2:1 bezwangen. Auf der Bank der jungen "Equipe tricolore": Gaetan Bussmann, der immerhin einen Vorrundeneinsatz verzeichnete, sonst aber Timothee Kolodziejcak, heute beim FC Sevilla, den Vortritt lassen musste.
Damit ihn das Schicksal des Reservisten nicht auch in der Bundesliga ereilt, will Bussmann mächtig Gas geben: "Ich fühle mich sehr fit, aber ich merke im Training schon den Unterschied zur League 2. Da muss ich mich anpassen."
