Es lief die 25. Minute, als es Bremens Clemens Fritz mit Marvin Schulz und Xhaka gleichzeitig aufnahm. Der Werder-Kapitän kam zu Fall, obwohl er kaum touchiert worden war. Schiedsrichter Zwayer interpretierte die Aktion als Foul Xhakas und hielt dem Schweizer die Gelbe Karte unter die Nase.
Was der Bestrafte in keinster Weise verstehen kann. "Die erste Gelbe Karte kann man sich 500.000-mal anschauen, ich berühre ihn nicht", versicherte Xhaka nach der Partie. "Ich weiß nicht, wer ihn berührt und ich bekomme die Gelbe Karte, langsam ist das lächerlich."
Seine Verärgerung war so groß, dass er von einem einmal getroffenen Gelübde Abstand nahm. "Ich habe schon mal einen Schiedsrichter beurteilt, das war in Freiburg. Ich habe mir geschworen, dass ich das nie wieder machen werde, aber heute ist der Tag gekommen", fuhr ein aufgewühlter Xhaka fort. "Langsam müssen die Schiedsrichter ihre Augen aufmachen und so pfeifen, wie sie wirklich können".
Xhaka nahm von seiner emotionalen Kritik auch Gegenspieler Fritz nicht aus. "Dort hinzufallen, hat etwas mit Respekt und Fairplay zu tun, wenn so ein Spieler das nicht sieht, dann hat das nichts mehr mit Fußball zu tun".
Fritz sprang im Interview mit dem Pay-TV-Sender Xhaka aber zur Seite. Denn der Bremer-Kapitän bestätigte, dass kein Kontakt vorlag. "Es stimmt, ich bin ins Straucheln gekommen, er hat mich nicht getroffen", so der 34-Jährige. "Ich hätte es dem Schiedsrichter auch gesagt, wenn er mich gefragt hätte. Aber er hat nicht gefragt", so Fritz.
Xhaka kritisiert Abwehrverhalten
Xhaka wollte die Niederlage allerdings nicht am Schiedsrichter festmachen, sondern nahm die Mannschaft in die Pflicht. Denn in den entscheidenden Momenten war erneut die Defensive nicht im Bilde. "Wir bekommen zwei Standardtore, das darf uns nicht passieren", kritisierte der Schweizer das Abwehrverhalten. Und auch im Angriff sieht er noch viel Steigerungspotenzial. "Wir bekommen ja unsere Chancen, aber wenn man die nicht macht, verliert man eben solche Spiele" stellte Xhaka fest.
Beim nächsten Anlauf, die ersten Punkte einzufahren, wird Xhaka nun aller Voraussicht nach nicht mitwirken können, denn im Heimspiel gegen den Hamburger SV am 11. September (20.30 Uhr, LIVE! auf kicker.de) muss er die automatische Sperre absitzen. Allerdings liebäugelt Xhaka mit der Möglichkeit, dass die Borussia gegen die Gelb-Rote Karte fristgerecht bis Montag um 14 Uhr Einspruch einlegen wird.