Bundesliga

Son "schlecht beraten" - auch Calhanoglu verwundert

Leverkusen: Südkoreaner vor Wechsel zu Tottenham

Son "schlecht beraten" - auch Calhanoglu verwundert

Sorgte in Leverkusen für Irritationen: Heung-Min Son.

Sorgte in Leverkusen für Irritationen: Heung-Min Son. imago

"Er ist krank", meinte Geschäftsführer Michael Schade lapidar zum Grund für die Abwesenheit von Heung-Min Son am Mittwoch im Kader. Ein wenig mehr Licht ins Dunkel um den offenkundig wechselwilligen Südkoreaner brachte Rudi Völler. "Ja, er war dort", bestätigte der Sportdirektor ein sich zuvor hartnäckig haltendes Gerücht über eine London-Reise seitens des Offensivspielers.

War der Son bereits vor dem Spiel angedichtete Infekt also nur eine reine Erfindung? Nicht ganz, sagte Hakan Calhanoglu, der Bayer mit seinem 1:0 gegen Lazio Rom auf die Siegerstraße geführt hatte, nach der Partie. "Er war wirklich zwei Tage krank." Dennoch wurde auch der 21-Jährige von der jüngsten Entwicklung um seinen Teamkollegen erst am Mittwochmorgen überrascht: "Als er um 9 Uhr nicht da war, haben wir ihm geschrieben, ob wir ihm seine Sachen rausbringen sollen, damit keiner merkt, dass er zu spät ist. Aber er hat nicht geantwortet und danach hat man uns erklärt, was los ist."

Spielersteckbrief Son
Son

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Spielersteckbrief Calhanoglu
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Bayer 04 Leverkusen - Vereinsdaten
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Spielbericht

Denn tatsächlich befand sich der Südkoreaner in London, offenkundig um seinen Transfer zu Tottenham Hotspur abschließend über die Bühne zu bringen. "Es ist natürlich schade. Ich habe versucht, ihn zu erreichen, aber er ist nicht drangegangen. Die ganze Mannschaft ist ziemlich enttäuscht. Es ist aber nicht seine Schuld, er ist ein feiner Kerl. Ich glaube, er wird schlecht beraten", meinte Calhanoglu, der damit die gleiche Meinung äußerte, wie zuvor auch schon Leverkusens Coach Roger Schmidt.

Insbesondere der Vater des südkoreanischen Nationalspielers macht offenbar gewaltig Druck im Hinblick auf einen Abschied aus dem Rheinland in Richtung London. "Wenn man 23 ist, hat man sicher Respekt vor seinem Vater, aber man muss irgendwann auch mal seine eigenen Entscheidungen treffen", so der türkische Nationalspieler.

Obwohl Völler sich am späten Mittwochabend noch zierte, steht der Transfer Sons ungeachtet der "unglücklichen" (Schmidt, Völler) Umstände in der Anbahnung wohl kurz bevor. Auch wenn Völler weiterhin einschränkt: "Der Stand ist, dass er noch bei uns ist. Wenn es dazu kommt, dann nur so, wie wir wollen." Offenkundig hapert es noch an einer Einigung über die Ablösesumme. Im Gespräch sind mindestens 25 Millionen Euro.

jom/Toni Lieto