Bundesliga

Nowotny: "Bayer kann immer ins Achtelfinale kommen"

Interview mit Leverkusens Ex-Verteidiger

Nowotny: "Bayer kann immer ins Achtelfinale kommen"

Geht in der Champions League vom Erreichen der Gruppenphase aus und traut Bayer Leverkusen sogar das Achtelfinale zu: Jens Nowotny.

Geht in der Champions League vom Erreichen der Gruppenphase aus und traut Bayer Leverkusen sogar das Achtelfinale zu: Jens Nowotny. Getty Images

kicker: Sie begleiten Bayer nach Rom. Warum?

Jens Nowotny (41): Der Verein hat mich eingeladen, worüber ich mich sehr gefreut habe. Das bringt auch mir alte Zeiten wieder zurück, wir haben damals auch in Rom gespielt, hatten hier unsere Winter-Trainingslager. Eine schöne Sache.

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Bayer 04 Leverkusen - Vereinsdaten
Bayer 04 Leverkusen

Gründungsdatum

01.07.1904

Vereinsfarben

Rot-Weiß-Schwarz

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kicker: Sind Sie als ehemaliger Kapitän heute Bayer-Fan? Oder sehen Sie solch ein Spiel eher nüchtern?

Nowotny: Ich sehe es insofern nüchtern, dass ich nicht down bin, wenn es schief geht. Aber ich freue mich natürlich, wenn Bayer gewinnt und weiterkommt und am meisten freue ich mich, wenn sie ein gutes Spiel machen und gewinnen.

kicker: Was trauen Sie der Mannschaft zu?

Nowotny: Ich denke, die Gruppenphase ist machbar. Und wenn die erreicht wird, kann Bayer immer ins Achtelfinale kommen. In der Bundesliga ist Platz vier realistisch. Aber selbst das wird schwer genug weil Wolfsburg, Dortmund und Schalke hinter den Bayern sicherlich eine gute Rolle spielen werden.

kicker: Sie selbst waren ein Innenverteidiger von internationaler Klasse. Hat Bayer nach den Ausfällen von Ömer Toprak und Tin Jedvaj Probleme auf Ihrer ehemaligen Position?

Nowotny: Grundsätzlich ist das machbar, mit Jonathan Tah und Kyriakos Papadopoulos. Papa ist ohnehin ein Spieler, der alles an sich anreißt. Er hat ein richtig gutes Auftreten. An ihm kann sich die Defensive orientieren. Aber richtig ist auch, dass es schwierig ist, mit nur zwei Innenverteidigern in die Saison zu starten. Du musst jetzt die Punkte holen, solange der totale Stress noch nicht ausgebrochen ist. Da muss alles sicher sein. Auf dem Rasen und auf der Bank.

Nowotny: Also sollte Bayer nachladen?

Nowotny: Klar. Der Verein überlegt ja auch. Was um der Sicherheit willen sicherlich richtig ist. Gerade bei Innenverteidigern kann schnell etwas passieren, das muss keine Verletzung sein, eine Rote Karte reicht. Da ist es besser, eine überzeugende Alternative in der Hinterhand zu haben.

Nowotny: Auch für vorne? Braucht Bayer einen Backup für Stefan Kießling?

kicker: Es kommt auf das System an, das Roger Schmidt präferiert. Mit Stefan Kießling kann man alles machen. Sowohl die Offensive um ihn herum aufbauen als auch ihn im einen oder anderen Spiel von der Bank rein zu schmeißen. Er sorgt immer für Wirbel, kann jede Abwehr verrückt machen. Aber ich sehe die Situation vorne überhaupt nicht dramatisch. Da hat der Trainer richtig viele Möglichkeiten mit verschiedenen Spielern.

kicker: Sie selbst haben in der großen Bayer-Zeit gespielt. Ist das heutige Team ähnlich stark wie die Mannschaften von 2000 und 2002?

Nowotny: Ach, es bringt nichts, Mannschaften aus verschiedenen Zeiträumen zu vergleichen. Wir hatten damals mehr Nationalspieler. Jung und unerfahren waren wir anfangs auch. Aber es ist heute viele schwerer als damals. Weil es mehr Mannschaften gibt, die hinter dem FC Bayern enorm aufrüsten. Ich würde mich schwer tun, die Mannschaften zu vergleichen.

Interview: Frank Lußem