Bundesliga

VfB lässt einen Wunsch offen - Zorniger kritisiert Werner

Stuttgart verschenkt Punkte - Lob aus Köln

VfB lässt einen Wunsch offen - Zorniger kritisiert Werner

"So was ärgert mich extrem": VfB-Trainer Alexander Zorniger beim 1:3 gegen Köln.

"So was ärgert mich extrem": VfB-Trainer Alexander Zorniger beim 1:3 gegen Köln. imago

Torschüsse, Laufleistung, Passquote, Zweikämpfe, Ballbesitz - man musste schon fast mit der Lupe nach einem Wert suchen, bei dem der VfB Stuttgart dem 1. FC Köln am Sonntag nicht überlegen war, und fand ihn dann relativ prominent doch ganz oben: bei den Toren. "Es ist bitter, auch wenn ich die Statistik sehe. Das Ergebnis", sagte VfB-Coach Alexander Zorniger nach der 1:3-Heimniederlage , "ist verdammt ärgerlich."

Lange Zeit hatten seine Profis viel richtig gemacht gegen ihren Angstgegner, der seit 1996 in Stuttgart nicht mehr verloren hat. Angepeitscht vom in weiß getauchten Heim-Publikum und angeleitet vom umtriebigen Daniel Didavi kam der VfB immer wieder zu guten Chancen (zweimal Aluminium), ließ aber gleichzeitig dem FC kaum Entfaltungsmöglichkeiten.

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"Das brandgefährliche Spiel der Kölner haben wir mit unserem Gegenpressing oft früh unterbunden", registrierte Zorniger. Und: Anders als beim teilweise berauschenden Testspiel gegen Manchester City (4:2) haushalteten seine Mannen mit ihren Kräften, schienen auch in der Schlussphase noch Luft zu haben.

Heute hat die bessere Mannschaft verloren.

Martin Harnik

Kurzum: Es war "eine Leistung, die bis aufs Tore erzielen keinen Wunsch offen lässt", sagte Zorniger bei "Sky". "Wir wollten vor allem bei den Heimspielen den Zuschauern richtig was bieten. Und das haben wir heute gemacht - von der ersten bis zur 93. Minute, mit jeder Faser von jedem einzelnen Spieler." Sogar FC-Kapitän Matthias Lehmann fand, dass der VfB "ein Riesenspiel" gemacht "und brutale Qualität" habe, "kaum zu vergleichen mit letztem Jahr".

Ein Fehler des neuen Torwarts Przemyslaw Tyton, der durch falsches Timing beim Herauslaufen den Kölner Elfmeter zum 1:0 ermöglichte (bei dem er dann auch noch etwas unglücklich aussah), ließ die Partie dennoch kippen, der FC bestrafte die wenigen Unaufmerksamkeiten eiskalt. "Heute hat die bessere Mannschaft verloren", ärgerte sich Martin Harnik, der bei der gewaltigen Stuttgarter Chancenverschwendung selbst im Mittelpunkt stand. Aufwand und Ertrag hatten im ersten Bundesliga-Spiel des "neuen" VfB noch nicht viel miteinander zu tun.

Nicht der Elfer oder die Chancenverwertung - das 1:3 ärgerte Zorniger besonders

Zorniger wollte seiner Mannschaft letztlich zwar trotzdem "keinen Vorwurf machen", konnte im "Sky"-Interview nach dem Spiel aber nicht zurückhalten, worüber er sich besonders ärgerte: nicht über den Elfmeter, nicht über die Chancenverwertung - sondern über das eigentlich unbedeutende 1:3 in der Nachspielzeit.

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"Was mich ein bisschen ärgert, ist das dritte Tor, denn dass Modeste in dieser Situation nach 90 Minuten auf dem Platz - egal", wollte Zorniger erst abbrechen, ließ die Zuhörer dann aber auf Nachfrage doch teilhaben an seinen Gedanken. "Dass er uns davonläuft, das hat mich geärgert. Wir hatten da Spieler auf dem Platz, die in der Nähe und noch nicht so lange auf dem Patz waren."

Gemeint, wenn auch vom Trainer nicht explizit ausgesprochen, war Youngster Timo Werner, der gegen Modestes Sprint mit Ball nichts auszurichten hatte und Meter um Meter verlor, obwohl er erst in der 86. Minute eingewechselt worden war. Yuya Osako verwertete Modestes Zuspiel schließlich zum Endstand. "So was", schloss Perfektionist Zorniger, "ärgert mich extrem."

jpe

Bilder zur Partie VfB Stuttgart - 1. FC Köln