"Wir beobachten den Markt", bestätigt Bruno Labbadia, "aber wir suchen keinen Heilsbringer." Während der HSV Aufklärung in der Rucksack-Affäre um Peter Knäbel anstrebt, arbeitet der Direktor Profifußball wieder die alltäglichen Baustellen ab. Zu denen gehört auch das Szenario um einen möglichen Abschied von Kerem Demirbay.
Der im Vorjahr an den 1. FC Kaiserslautern verliehene Mittelfeldspieler hatte sich im Sommer für eine Rückkehr nach Hamburg und gegen die Anfragen anderer Klubs entschieden, spielt jedoch bislang nicht die erhoffte Rolle. Und ist auch trotz des Desasters in Thüringen nicht automatisch ein Startelf-Kandidat für München. "Ich halte nicht viel davon, nach einer Niederlage alles umzuwerfen", sagt Labbadia.
Labbadia wünscht sich von Demirbay Abschlüsse
Das ist einerseits zwar kein restloser Treueschwur für die zentrale Dreierreihe, die in Jena aus Albin Ekdal, Marcelo Diaz und Lewis Holtby bestanden hatte. Es ist aber auch nicht das erhoffte Signal für den Youngster. "Ich sehe Anlagen bei Kerem", versichert der Coach. Doch dann folgt das "aber": "Ich wünsche mir von ihm Ergebnisse." Soll heißen: Letzte Pässe, Abschlüsse.
Das klingt nicht nach einem sofortigen Einbau am Freitag beim Rekordmeister, zumal in Jena bei den Jokern noch Gideon Jung vorgezogen wurde. "Durch permanente Wechsel bekommen wir keine Stabilität rein", erklärt Labbadia. Der nächste Wechsel könnte daher näher rücken - Demirbay scheint nicht besonders geduldig nach der Enttäuschung im vergangenen Sommer.