"Das Wichtigste war: keiner ist verletzt und wir sind eine Runde weiter", fasste Lahm den Auftritt der Bayern zusammen. Dass der Erfolg gegen den krassen Außenseiter alles andere als souverän zustande kam, war auch dem Kapitän bewusst. Denn der FCB ließ gleich vier hochkarätige Chancen Nöttingens zu und entwickelte in der Offensive selbst kaum Durchschlagskraft.
Allerdings verzichtete Coach Pep Guardiola auf einige seiner Stammkräfte. So bekamen neben Thiago, der unter der Woche krank war und komplett im Kader fehlte, auch Manuel Neuer und Thomas Müller eine Pause verordnet. Die beiden Weltmeister verfolgten die Partie von der Bank aus.
Stattdessen verhalf Guardiola einigen Akteuren zu Spielpraxis, die in der Vorbereitung nur wenig zum Einsatz gekommen waren. Kimmich, der beim Audi Cup wegen seiner Verletzung nicht wie geplant getestet werden konnte, stand in der Startelf. Der bisher kaum berücksichtigte Dante sowie Robben, der nur im Supercup gespielt hatte, wurden zudem noch eingewechselt.
DFB-Pokal 2015/16
Zum auffälligsten Akteur im Karlsruher Wildparkstadion avancierte Götze, über den es zuletzt Abwanderungsgerüchte gegeben hatte. Der 23-Jährige war es auch, der auf den 1:1-Ausgleich des Underdogs durch Niklas Hecht-Zirpel mit dem postwendenden 2:1 antwortete. "Gott sei dank", sagte Lahm, "man weiß im Fußball ja nie, was passiert".
Passiert ist am Ende nichts, doch Lahm sieht noch Steigerungspotenzial. "Das nächste Mal sollten wir wieder besser Fußball spielen", merkte der 31-Jährige an. Am Freitagabend gegen den HSV wird zumindest eine andere Mannschaft auf dem Platz stehen. Denn bis auf Holger Badstuber, Franck Ribery und Javi Martinez stehen alle Akteure zur Verfügung. Guardiola hat also die Qual der Wahl.
Dass sich der HSV bereits in der ersten Pokalrunde verabschiedet hat, tangiert die Bayern nur am Rande. "Das spielt keine Rolle", sagte Lahm, der sogar eher eine Trotzreaktion der Hanseaten erwartet. "Der HSV wird alles reinlegen um einen guten Saisonstart zu haben". Doch trotz der zu erwarteten Gegenwehr und der eigenen Anlaufschwierigkeiten stellt Lahm klar: "Die drei Punkte sollten in München bleiben".
