Zuvor hatte Kimmich die Position vor der Dreierreihe (Rafinha, Boateng und Bernat) im defensiven Mittelfeld bekleidet. Er war das Bindeglied zwischen Abwehr und Mittelfeld, war aber vornehmlich darauf bedacht, etwaige Lücken zu schließen. Schmerzhaft wurde es dann aber, als de Jong zu spät kam und Kimmich hart am rechten Oberschenkel traf. Kein absichtliches Foul, aber ein Foul, das einen Freistoß nach sich zog - und für Kimmich Folgen hatte.
Nach dem Zusammenprall sah es zwar zunächst nicht so aus, als hätte der Ex-Leipziger eine schlimmere Verletzung erlitten, dennoch wollte man bei den Bayern offenbar kein Risiko eingehen und wechselte ihn aus. Die Diagnose folgte am Mittwoch: leichte Oberschenkelprellung. Kimmich muss nur ein paar Tage mit dem Training aussetzen.
Ein erstes Nachspiel gab es in der Halbzeit, als FCB-Trainer Pep Guardiola auf dem Weg in die Kabine dem Niederländer ein paar Takte erzählte und sich lautstark über dessen Einsteigen beschwerte. Nach der Partie wich der Spanier genervt auf entsprechende Nachfragen aus. Er habe de Jong gesagt, "dass ich traurig für Joshua bin. Er kann nicht im Finale spielen und nicht in der nächsten Zeit", meinte Bayern-Coach und lobte anschließend Kimmich: "Er wird einer der besten deutschen Spieler in den nächsten zehn Jahren."
Auf Unverständnis stieß Guardiolas Schelte gegen de Jong derweil bei Mailands Trainer Sinisa Mihailovic, der Lanze für de Jong brach. "Wir spielen Fußball, es ist kein Ballett. Fouls gehören zum Fußball dazu. Es ist kein Freundschaftsspiel, es ist ein Vorbereitungsturnier."
Auch de Jong selbst konnte die Münchner Reaktionen nur bedingt verstehen. "Emotionen gehören zum Fußball", sagte er am Mittwoch dem ZDF. Er könne Guardiola verstehen, dieser müsse nun einmal die Interessen des FC Bayern vertreten. De Jongs Meinung: "Zweikämpfe gehören zum Fußball dazu."
