BVB-Trainer Thomas Tuchel hatte sich nach dem Europa-League-Qualifikationsspiel beim Wolfsberger AC (1:0) verärgert über diese Äußerungen gezeigt. Er könne das "definitiv nicht bestätigen", sagte er gegenüber Sport1, "das ist zum zweiten Mal, dass er den Weg über die Öffentlichkeit sucht. Das ist nicht so, wie wir das vereinbart haben und miteinander umgehen wollen."
Großkreutz, der nach einer Knie-Operation erst seit kurzem wieder im Mannschaftstraining ist und von Borussia Dortmund bei der UEFA nicht für die Spiele gegen Wolfsberg gemeldet worden war, fühlt sich nun falsch verstanden. Er sei gefragt worden, "ob einer mit mir wegen meiner Vertragsverlängerung gesprochen" habe. Nur darauf bezogen habe er geantwortet: "Seit Wochen hat keiner mehr mit mir gesprochen. Und natürlich bin ich enttäuscht."
Ungeachtet dieser Klarstellung verdichten sich die Hinweise immer mehr, dass das schwarz-gelbe Urgestein keine Zukunft mehr beim BVB hat. Ein Jahr vor Ablauf seines Vertrages spürt selbst Großkreutz mittlerweile, dass die Verantwortlichen nicht mehr mit ihm planen.
Und selbst, wenn es ihm als "Dortmunder Jung" das Herz brechen sollte, ahnt er, dass er seinen Beruf demnächst an anderer Stelle ausüben muss. "Natürlich kann es sein, dass ich wechseln werde", schreibt er bei Instagram, "ja, das kann passieren". Ganz wichtig wäre ihm dabei, "vernünftig zu gehen", wenn es wirklich dazu kommt. Ohne Groll und Hader, weder auf der einen noch auf der anderen Seite.
Zorc wird deutlich - auch gegenüber Jojic
Noch vor dem nächtlichen Rückflug nach Paderborn hatte Sportdirektor Michael Zorc sein Befremden zum Ausdruck gebracht, er könne die Anschuldigungen von Großkreutz "nicht ganz nachvollziehen".
Das war allerdings, bevor sich der Spieler im Internet zu Wort meldete. Erst kürzlich hatte der nach Köln gewechselte Milos Jojic ähnliche Vorwürfe wie Großkreutz erhoben. Zorcs dringender Rat an den Serben: "Besser Fußball spielen, weniger reden, einfach mal Leistung bringen!"
Thomas Hennecke