Aus dem Trainingslager in Marienfeld berichtet Sebastian Wolff
"Eine ideale Geschichte, weil wir nirgendwo hinfahren mussten und richtig gefordert wurden. Es war deutlich zu sehen, was gut funktioniert und wo noch Arbeit auf uns wartet", bilanziert der 49-Jährige nach dem 1:1 (1:0). Anlass zur Kritik gab - wieder mal - das Offensivspiel. "Wir spielen weiterhin zu viele unklare Bälle" beklagt der Coach. Hamburgs strukturiertesten Angriff hatte Bursaspor per Foul an Lewis Holtby im Strafraum gestoppt, der fällige Elfmeter wurde von Pierre-Michel Lasogga verwandelt (28.).
Ekdal mit klaren Defiziten
Defensiv behielt der HSV fortan die Ordnung, nach vorn aber fehlte die Linie. Daran konnte auch das Debüt von Albin Ekdal nicht viel ändern. Der Schwede begann nach nur drei Trainingstagen auf der Doppelsechs neben Holtby und konnte seine körperlichen Rückstände nur schwer kaschieren. Ein Umstand, für den Labbadia Verständnis aufbringt. "Es ist zu sehen, dass Albin erst ein paar Tage trainiert, das ist logisch. Er hat deutlich später als die anderen angefangen, derzeit spürt er jeden Knochen."
Angebot für nicht wechselwilligen Zoua
Auch ohne Ekdal hatte der HSV bis zur letzten Minute geführt, ehe Bakambu mit der finalen Aktion den Endstand besiegelte. Zu diesem Zeitpunkt war auch Jacques Zoua auf dem Feld - zum letzten Mal im HSV-Trikot? Den Hanseaten liegt eine konkrete Anfrage vom türkischen Erstligista-Aufsteiger Osmanlispor vor. Der Klub von Jürgen Röber bietet dem Bundesliga-Dino 300.000 Euro Ablöse, auch erfolgsabhängige Prämien sind vereinbart. Der Haken: Zoua tut sich noch schwer mit dem Gedanken, in die Türkei zurückzukehren, nachdem er während seiner Ausleihe bei Kayseri Erciyesspor vor allem in Bezug auf die Gehaltszahlungen nicht ausnahmslos gute Erfahrungen gemacht hat. "Im Moment habe ich nicht im Kopf, in die Türkei zurückzugehen."
Spätestens aber wenn der Transfer des Bochumers Michael Gregoritsch - wie erwartet - finalisiert wird, sinken Zouas Einsatzchancen in Hamburg erheblich.
Aufstellung Hamburger SV:
1. Hälfte (35 Minuten): Hirzel - Diekmeier, Cleber, Spahic, Marcos - Ekdal, Holtby - Müller, Arslan, Olic - Lasogga 2. Hälfte (35 Minuten): Mickel - Sakai, Djourou, Cleber, Ostrzolek - Jung, Demirbay - Stieber, Altintas, Zoua - Rudnevs