Bundesliga

Bartels: "Zur Not springe ich als Stürmer ein"

Bremen: Allrounder als Buhmann vor der Rückkehr nach Rostock

Bartels: "Zur Not springe ich als Stürmer ein"

"Ein Glücksgriff für Werder": Bremens Fin Bartels (re.) lobt Neuzugang Anthony Ujah.

"Ein Glücksgriff für Werder": Bremens Fin Bartels (re.) lobt Neuzugang Anthony Ujah. picture alliance

Aus dem Bremer Trainingslager in Neuruppin berichtet Hans-Günter Klemm

Kontakte nach Rostock hat er nicht mehr. Ihm war auch nicht danach, diese Beziehung zu pflegen, wie Fin Bartels sagt. Am Dienstag kehrt der Bremer, der zu den großen Überraschungen der letzten Saison zählte, in die Hansestadt an der Ostsee zurück. Testspiel mit Werder bei Hansa. Wie er von den Rostocker Fans empfangen wird, weiß er nicht.

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Sein letzter Auftritt vor fünf Jahren dort war nicht gerade angenehm: Bartels kreuzte mit St. Pauli, seinem neuen Klub, dort auf, wo er von 2007 bis 2010 gespielt hatte. "Ein heißes Duell damals", erinnert er sich. Sie hatten ihn zum Buhmann abgestempelt. "Es waren Dinge, die unter die Gürtellinie gingen. Doch ich stehe da drüber. Für mich ist die Sache erledigt." Und der Werder-Profi erinnert an den Spruch, den einst Oli Kahn getan hat: Je schriller das Pfeifkonzert, desto geiler werde ein Auswärtsspiel.

"Ich möchte einen Tick mehr für die Elf leisten"

Vergangen und vergessen. Für Bartels zählt die Gegenwart bei dem Erstligisten aus der anderen Hansestadt. Seine Saisonziele hat er für sich formuliert. Mit der Mannschaft will er da anknüpfen, wo die Truppe Mitte der Rückrunde aufgehört hat. Persönlich will er "auch den nächsten Schritt machen. Ich möchte einen Tick mehr für die Elf leisten". Selbstkritisch gibt der 28-Jährige zu, "dass auch bei mir am Ende der Serie ein wenig die Luft ausgegangen ist."

Bartels hatte sich überraschend einen Stammplatz gesichert, trumpfte auch wegen seiner Vielseitigkeit auf. Mal spielte er auf den Seiten in der Mittelfeld-Raute, mal durfte er die zentrale Position verkörpern, mal musste er im Angriff aushelfen. Wie auch beim ersten Test, dem 11:0 gegen dem MSV Neuruppin. Da mit Di Santo, Ujah und Lorenzen nur drei nominelle Angreifer im Kader stehen, stürmte der Allrounder in der Doppelsitze an der Seite des Nigerianers, den er dank seiner Wucht und Torgefahr als "einen Glücksgriff für Werder" bezeichnet: "Anthony macht die Dinger. An ihm werden wir noch viel Freude haben."

"Wir können auch mit einer hängenden Spitze operieren"

Die Aufgabe im Angriff ist also nicht neu für ihn und auch nicht ungewöhnlich: "Zur Not rutsche ich da eben rein." Bartels ist zu allem bereit, denkt auch an die taktische Flexibilität: "Wir können auch mit einer hängenden Spitze operieren."

Einen Stürmernotstand bei Werder sieht der "Aushilfsspieler" nicht. Bartels ist mehr als zufrieden mit der Zusammenstellung des Kaders: "Ich habe lieber drei Angreifer mit dieser Qualität wie bei uns als sechs schlechte Stürmer."

Hans-Günter Klemm