Im großen kicker-Interview hatte Pal Dardai jüngst exklusiv das Interesse von Hertha BSC an Spahic mitgeteilt, der Trainer der Berliner muss aber ohne den erfahrenen Innenverteidiger planen. Der HSV hat sich die Dienste von Spahic gesichert - unabhängig von der Vorgeschichte des Bosniers. Man habe "den Vorfall in Leverkusen besprochen und seine Auseinandersetzung mit diesem Thema intern bewertet. Danach haben wir uns für die Verpflichtung entschieden", meinte HSV-Boss Dietmar Beiersdorfer, der Spahic als "einen ablösefreien Spieler der höchsten Qualitätsklasse" bezeichnet.
Spahic, der 81 Länderspiele für Bosnien-Herzegowina und 49 Bundesliga-Partien für Leverkusen bestritten hat, muss noch eine Sperre bis zum 13. Juli absitzen, die ihm das DFB-Sportgericht nach den handgreiflichen Auseinandersetzungen mit Bayer-Ordnungskräften nach dem DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Bayern München (3:5 i.E.) aufgebrummt hatte.
Emir muss sich seiner Funktion immer bewusst sein. Nicht nur auf dem Platz. Auch in der Kabine, bei allen öffentlichen Auftritten.
Bruno Labbadia
HSV-Sportdirektor Peter Knäbel freut sich auf "eine gestandene Defensivkraft", die "dank seiner Erfahrung, seiner sportlichen Qualität und seiner Präsenz auf dem Platz zu einem wichtigen Führungsspieler unserer Mannschaft werden" kann. Neben Knäbel hat auch Bruno Labbadia die Bedenken einer Verpflichtung Spahics weggewischt. "Ich habe mir sehr lange Gedanken darüber gemacht", so der HSV-Trainer, "was eine Verpflichtung Emirs sowohl nach innen als auch nach außen möglicherweise auslösen würde und auslöst. Und ganz ehrlich: Ich hielt die Stimmen, die im Vorfeld davon abrieten, Emir zu verpflichten, für gerechtfertigt. Ich hatte zunächst auch große Bedenken. Obwohl mir immer klar war, dass er eine große Verstärkung für unsere Mannschaft bedeuten würde. In Leverkusen war er überragend, hat da auch in der Champions League überzeugt."
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Labbadia hat "ein sehr langes, sehr ausführliches Gespräch mit Emir Spahic" dann doch umgestimmt, "seine Reue wirkte nicht gespielt". Nun hofft Labbadia, dass der Ex-Leverkusener in Hamburg wieder sportlich und nicht außerhalb des Platzes durchstartet und "ein wichtiger Bestandteil unserer Achse" wird. "Wir dürfen bei der Betrachtung nicht vergessen, dass wir uns von mehreren gestandenen Spielern getrennt haben. Darunter waren mit Westermann und Rajkovic zwei Innenverteidiger", so Labbadia auf HSV.de weiter.