Bundesliga

Klopps Wunsch: "Vollgas-Veranstaltung"

Dortmund: Trainer steht vor seinem letzten BVB-Heimspiel

Klopps Wunsch: "Vollgas-Veranstaltung"

Abschied vom Heimpublikum: Dortmunds Trainer Jürgen Klopp sagt nach sieben Jahren Goodbye.

Abschied vom Heimpublikum: Dortmunds Trainer Jürgen Klopp sagt nach sieben Jahren Goodbye. picture alliance

"Ich wünsche mir, dass wir es noch einmal schaffen, ein absolutes BVB-Heimspiel zu machen", sagte BVB-Coach Klopp auf seiner letzten Bundesliga-Konferenz für die Westfalen. Klopp will "eine wirkliche Vollgas-Veranstaltung ablaufen lassen". Voller Leidenschaft, Zielstrebigkeit und Intensität, wie der Trainer präzisiert.

Gelingt dies den Borussen, "dann ist es schwer für den Gegner, dann haben wir Qualität, dann sind wir stark", so Klopp. Er wird am Samstag nicht - anders als der langjährige Kapitän Sebastian Kehl - in einem großen Rahmen verabschiedet. "Das ist Jürgens eigener Wunsch", berichtet Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc, "er will das nicht." Will vor der Partie keine Ovationen der Dortmunder Anhänger entgegennehmen, wenn vorher noch eine dringliche Aufgabe wie die Europa-League-Qualifikation ansteht, die einer matten Saison noch einen freundlicheren Anstrich geben würde. Schon ein Unentschieden würde reichen. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir das noch aus der Hand geben werden", sagt Torhüter Roman Weidenfeller, der laut Klopp am Samstag zwischen den Pfosten stehen wird, "wenn nichts passiert".

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Klopps Schnitt ist besser als der von Hitzfeld

Nach der Partie, das ist versprochen, wird Klopp zur Südtribüne tigern, wird seinen Hut (besser: seine Kappe) ziehen und noch einmal ergriffen vor der Gelben Wand stehen bleiben, wo ihm 24 400 Seelenverwandte die Treue hielten. In guten wie in schlechten Tagen. "Der Trainer hat eine lange Zeit geprägt", meint Kehl, "er hat Borussia Dortmund den Erfolg zurückgebracht." Genauer: zwei Meisterschaften, das erste Double der Vereinsgeschichte, drei Supercups, ein Champions-League-Finale, internationales Ansehen. Durchschnittlich 1,91 Punkte sammelte Klopp pro Bundesligaspiel - kein Trainer, der länger als eine Saison in Dortmund blieb, schnitt besser ab als er. Nicht einmal der große Ottmar Hitzfeld.

Klopp warnt vor Bremens Standards

Diese Bilanz kann Klopp, der vor der Partie "nicht zu viel Nostalgie zulassen" möchte, noch ausbauen, mit dem Erreichen der Europa League und dem Gewinn des DFB-Pokals. Am Samstag erwartet der Coach, dessen "volle Konzentration und Kraft nur dem Spiel, den letzten beiden Spielen gehört", eine "richtig gute Mannschaft mit speziellen Stärken". Klopp attestiert Bremen, "eine richtig gute Saison" zu spielen und warnt vor allem vor den Standards der Hanseaten, die mit dem Österreicher Zlatko Junuzovic einen ausgewiesenen Spezialisten in ihren Reihen haben.

Personell kann Klopp beinahe aus dem Vollen schöpfen, lediglich die Langzeitverletzten fehlen. Für Jakub Blaszczykowski, der nach Muskelfaserriss im Adduktorenbereich wieder mit dem Ball und der Mannschaft trainiert, kommt ein Einsatz gegen Werder wohl noch zu früh.

Klopp sieht vor seinem letzten Bundesliga-Heimspiel mit dem BVB die Chance, "eine großartige Geschichte zu schreiben". Die Qualifikation für die Europa League bedeute ihm "alles", so der Coach, der nach dem 19. Spieltag, dem 0:1 gegen Augsburg und Tabellenplatz 18, erstmals gedacht habe: "Es könnte eng werden." Umso höher bewertet Klopp nun in der Situation zu sein, "den tobenden Abstiegskampf nicht hautnah erleben zu müssen, dafür ein Endspiel um die Europa League zu haben".

mas/hennecke