Das waren noch Zeiten auf dem Bökelberg. Hinterm Tresen der Geschäftsstelle stand Helmut Grashoff, davor eine ungeduldige Schar Journalisten. Bisweilen zählte der Mönchengladbacher Manager die A4-Kopien mit den Mannschaftsaufstellungen vor Spielbeginn höchstpersönlich ab, damit ja keiner zu viele abgreife.
Sparsame Zeiten waren das, als der alte Rivale FC Bayern nicht nur, aber eben auch schon vom Olympiastadion profitierte. Die Münchner spielen finanziell zwar weiter in einer anderen Liga, die Elf vom Niederrhein ist ihnen aber sportlich wieder auf den Fersen.
Das hätten ihrem Sportdirektor Max Eberl die wenigsten zugetraut. Der unterschätzte Ex-Bayer erreicht mit Gladbach die Champions League, vier Jahre, nachdem der Absturz in die 2. Liga und der Umsturz im Klub drohten.
Dass Eberl sich gegen die Opposition mit Berti Vogts und Stefan Effenberg durchsetzen konnte, ist sein großer persönlicher Erfolg, aber auch den Mitgliedern und Fans zu verdanken, die sich so leicht nicht verführen ließen.
Ex-Trainer Hans Meyer sagte einmal, Tradition und der Mythos Fohlen-Elf könnten auch eine Last bedeuten. Jetzt genießt die Borussia eine neue Leichtigkeit.