Von Paderborns Manager Michael Born kam am vergangenen Sonntag der Appell, die Bayern mögen in Freiburg doch bitte mit dem bestmöglichen Team spielen und nicht mit "Regionalliga-Spielern" rotieren. Das gebiete laut Born die Fairness. Christian Streich wurde am Donnerstag damit konfrontiert. "Es ist interessant, dass solche Dinge thematisiert werden. Es muss dann schon jeder selber wissen, wen er auffordert. Aber es ist nicht weiter der Rede wert, es kann sich ja jeder sein Bild machen, wenn andere Mannschaften zu so etwas aufgefordert werden und dann auch noch Bayern München", sagte der Freiburger Trainer, ohne zu verbergen, was er davon hält.
Mit einer möglichen Aufstellung des FCB will sich Streich nicht groß auseinandersetzen, da diese aufgrund der großen Variabilität des Gegners kaum vorhersehbar sei. Als dann die Sprache auf eine mögliche B- oder gar C-Elf des Deutschen Meisters kam, wurde der 49-Jährige ernst und nachdenklich. "Überlegen Sie mal, was Sie da sagen", entgegnete er dem Fragesteller. "Stellen Sie sich einmal vor, ich komme zu Ihnen in die Firma und Sie sind nicht der Boss. Sind Sie dann eine B-, C- oder D-Person? Wie würden Sie das finden, wenn Sie jemand so ansprechen würde?"
Trainersteckbrief Streich
Einmal in Fahrt, legte Streich nach, sagte angesichts von Deutschen Meistern, Weltmeistern und Champions-League-Siegern im Bayern Kader: "Ist Mario Götze ein B-, C- oder A-Spieler? Wenn mich die Leute in meinem Arbeitsbereich als C-Person bezeichnen würden, hätte ich damit ein Problem. Deshalb kann ich auf die Äußerungen keine Antwort geben."
Auch im nervenaufreibenden Abstiegskampf vertritt Streich also seine moralischen Ansichten, die im Kern nachvollziehbar sind. Die Bezeichnung "B-Elf" existierte jedoch schon vor Streichs Amtsantritt als Bundesliga-Trainer im Dezember 2011 und ist nicht menschenverachtend gemeint. Schließlich geht es um Fußball. Wie auch am Samstag im Freiburger Schwarzwaldstadion.
