Bundesliga

Schulz: "Fünf Teams spielen jetzt ihre eigene Liga"

Hannovers Routinier über Erinnerungen an Bochum 2010

Schulz: "Fünf Teams spielen jetzt ihre eigene Liga"

"Wir dürfen nicht überdrehen", sagt  Christian Schulz über den Abstiegskampf mit Hannover.

"Wir dürfen nicht überdrehen", sagt Christian Schulz über den Abstiegskampf mit Hannover. imago

kicker: Christian Schulz, die Angst vor dem Abstieg in Hannover ist groß. Wie groß ist sie bei Ihnen?

Schulz: Wenn man auf die Tabelle schaut, ist auch jeder Einzelne in der Mannschaft in Sorge. Aber wir haben es selber in der Hand. Sicherlich braucht man in einer solchen Phase neben einem kühlen Kopf auch ein bisschen Glück.

kicker: Nach 16 sieglosen Spielen in Serie stellt sich erneut die Frage: Was macht Ihnen Mut?

Schulz: Dass alles noch sehr eng beieinander ist. Fünf Teams spielen jetzt gewissermaßen ihre eigene Liga. Mit Hertha BSC wären es sechs, aber die haben noch ein bisschen Vorsprung, von daher nehme ich jetzt erst einmal die fünf in die Pflicht. Und wie auch schon zuletzt gegen Bremen dürfen wir nicht überdrehen. Ich denke, dass nicht die Beine entscheidend sein werden, sondern der Kopf. Darauf müssen wir gehörig aufpassen.

kicker: Hannover 96 konnte nun schon mehrfach nach einer Führung nicht gewinnen. Kann auch das zum Kopfproblem werden?

Schulz: Wenn man häufiger darüber redet, ist es klar, dass sich das irgendwann in den Köpfen festsetzt. Ich glaube, wir würden am besten damit fahren, wenn wir darüber kein Wort verlieren.

kicker: Egal, wie das Spiel in Augsburg ausgeht - die Entscheidung fällt am letzten Spieltag gegen den SC Freiburg. Gut oder schlecht?

Schulz: Zwei Spieltage vor Schluss davon zu reden, ob wir jetzt in Augsburg gewinnen müssen oder nicht, bringt nichts. Wir wollen zusehen, dass wir beide Spiele gewinnen und damit eine schlechte Saison noch einigermaßen gut zu Ende bekommen.

kicker: Welche Erinnerungen haben Sie an 2010?

Schulz: Unser Endspiel in Bochum macht mir Mut, dass wir es schon einmal geschafft haben. Nun wollen wir es ein weiteres Mal schaffen.

kicker: Sprechen Sie mit Ihren Mitspielern über die Erfahrungen von damals?

Schulz: Mit denen, die inzwischen neu dabei sind, eher nicht. Mit den Spielern, die damals dabei gewesen sind, kommt das aber schon vor.

kicker: Ihr Vertrag läuft 2016 aus. Ist es eine Horrorvorstellung für Sie, Ihr letztes 96-Jahr womöglich in der zweiten Liga verbringen zu müssen?

Schulz: Daran verschwende ich keinen Gedanken.

Interview: Toni Lieto