Bundesliga

Tönnies: Boateng hat Team "Stück weit runtergezogen"

Der Schalke-Boss spricht Klartext und unterstützt Heldt

Tönnies: Boateng hat Team "Stück weit runtergezogen"

Pure Enttäuschung: Schalke-Boss Clemens Tönnies und Sportvorstand Horst Heldt.

Pure Enttäuschung: Schalke-Boss Clemens Tönnies und Sportvorstand Horst Heldt. picture alliance

"Horst Heldt hat heute darauf reagiert, das hat er richtig gemacht. Ich stehe voll hinter seiner Entscheidung", sagte Tönnies am Montagabend in der TV-Sendung "Audi Star Talk" und erklärte überdies, er hätte das "schon früher gemacht". Tönnies stärkte damit den Rücken seines Sportvorstandes, der die personellen Konsequenzen vollzogen hatte. Boateng (kicker-Note: 5) und der verletzte Sam werden bis Saisonende nicht mehr zum Kader dazugehören, während Höger (kicker-Note: 5) ein paar Tage ausgeschlossen wird. "Die Tage werden ihm jetzt gut tun", so Tönnies über Höger.

Drastischere Worte fand der 58-Jährige dagegen über Boateng, der im Sommer 2013 als Leader der Königsblauen vom AC Milan verpflichtet worden war. Doch längst ist die Kritik lauter als die Hoffnung in die königsblaue Nummer neun, der es in 46 Partien auf sechs Tore und acht Vorlagen bringt. "Prince sucht die Fehler schnell eher bei anderen, als bei sich selbst. Einfach mal zu sehen, ob ich etwas falsch mache - das gibt es nicht", fand Tönnies harsche Worte und ergänzte: "Er hat der Mannschaft nicht mehr geholfen. Er hat die Mannschaft ein Stück weit runtergezogen." Es ging sogar noch ein Stück härter: "Nicht Schalke hat sich verändert - Boateng hat sich verändert."

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Sam dagegen, der es wegen zahlreicher Verletzungen (muskuläre Probleme, Oberschenkelprobleme, Muskelfaserriss) nur auf elf Liga-Einsätze bringt, habe laut Tönnies innerhalb des Mannschaftsgefüges keine gute Stimmung verbreitet.

Ein Comeback der beiden Aussortierten schloss Tönnies zudem kategorisch aus: "Wir müssen konsequent sein. Wir eiern doch nicht rum. Das wird durchgezogen. Thema erledigt!"

Tönnies über Heldt: "Ich spreche ihn nicht heilig"

Über die vollzogenen Maßnahmen von Sportvorstand Heldt zeigte sich der Schalke-Boss zufrieden: "Horst Heldt hat heute darauf (auf die sportliche Misere und den Auftritt in Köln; Anm.d.Red.) reagiert. Das hat er richtig gemacht. Ich stehe voll hinter seiner Entscheidung."

Nicht Schalke hat sich verändert - Boateng hat sich verändert.

Clemens Tönnies über Kevin-Prince Boateng

"Ich habe Horst Heldt eine kleine SMS geschrieben. Darin habe ich ihm geschrieben, was ich machen würde", plauderte Tönnies auch etwas aus dem Nähkästchen: "Letztendlich hat es heute eine Reaktion gegeben, die ich für gut heiße. Es war aber nicht meine Empfehlung. Ich habe gesagt: Du bist der Boss. Triff deine Entscheidung."

Derweil stärkte Tönnies auch dem ebenfalls in die Kritik geratenen Trainer Roberto di Matteo (31 Pflichtspiele, 13 Siege, sieben Remis, 11 Pleiten) den Rücken. "Wir haben uns für ihn entschieden. Er bekommt die Zeit", sagte er über den Italo-Schweizer. Mit Manager Heldt sei nach der Saison dennoch ein allumfassendes Gespräch geplant. "Ich stelle ihn nicht in Frage, ich spreche ihn aber auch nicht heilig", sagte Tönnies abschließend über den Sportvorstand.

mag