Von den Gerüchten, dass er bei Klubs in der Premier League Interesse geweckt habe, hat er noch nichts gehört. "Ich weiß von nichts", sagt Jannik Vestergaard, als er am Montag mit den Spekulationen konfrontiert wird. Es klingt überzeugend, was der Däne sagt. "Ich habe es auch nur gelesen, was geschrieben worden ist. Und ich weiß nicht, was wirklich da dran ist."
Seit er für Werder spielt, hat der hochaufgeschossene Abwehrspieler wieder Beachtung geweckt und für sich die Werbetrommel gerührt. Everton und Sunderland, eher Mittelklasseklubs auf der Insel, sollen ihn auf die Wunschliste gesetzt haben. Doch Vestergaard, den Werder für 2,5 Millionen Euro im Winter aus Hoffenheim holte, hat nach eigenem Bekenntnis "kein Interesse daran." Er wolle davon nichts wissen, betont er im Brustton der Überzeugung. Ganz auf seine Aufgabe in den beiden restlichen Spielen der Saison müsse er sich konzentrieren. Vestergaard: "Ich will mich nicht ablenken lassen."
Dies untermauert er, indem er sogleich, nachdem er Abwanderungsgedanken dementiert hat, eine Liebeserklärung an Werder nachschickt. Superglücklich sei er in Bremen, so der 22-Jährige. "Hier fühle ich mich wohl. Ich bin froh, dass ich hier spielen darf. Und ich freue mich schon auf die nächste Saison."
Ich bin froh, dass ich hier spielen darf. Und ich freue mich schon auf die nächste Saison.
Jannik Vestergaard
Für ihn sei das Allerwichtigste, so ergänzt der sympathische Profi, "dass ich wieder regelmäßig spiele." Im Kraichgau ins zweite Glied gerückt, bietet ihm der Erstligist aus der Hansestadt die Möglichkeit, Woche für Woche am Ball zu sein. 13 von möglichen 15 Partien in der Rückrunde hat er absolviert. Er fehlte nur in zwei Spielen, weil seine Probleme am Halteapparat der Kniescheibe, aufgetreten nach einem Foul von Raphael van der Vaart im Derby gegen den HSV, ein Mitwirken unmöglich machten.
"Hier erfahre ich eine enorme Wertschätzung"
Für die Hoffenheimer brachte er es in der Hinserie auf sechs Einsätze. Der kicker notiert für den Skandinavier einen guten Notenschnitt von 3,15. Regelmäßig an der Weser im Einsatz - es ist ein neues Glücksgefühl für den Kapitän der dänischen Junioren-Nationalelf, der bei Nationaltrainer Morten Olsen auch in den Blickpunkt gerückt ist und als ein Kandidat für die A-Formation gilt. "Hier erfahre ich eine enorme Wertschätzung." Vestergaard ist dankbar dafür und spekuliert nach wenigen Monaten in neuer Umgebung nicht schon auf eine Luftveränderung. Bei Werder, so versichert er, habe er sein Glück gefunden.