Bundesliga

Gladbachs Champions-League-Märchen ist fast perfekt

Nach dem 3:0 im Topspiel hat Borussia fünf Punkte Vorsprung

Gladbachs Champions-League-Märchen ist fast perfekt

Champions League, wir kommen! Gladbach feiert den 3:0-Erfolg gegen Leverkusen.

Champions League, wir kommen! Gladbach feiert den 3:0-Erfolg gegen Leverkusen. Getty Images

Als die Gladbacher zuletzt ein Heimspiel gegen Leverkusen hatten gewinnen können, war Deutschland noch zweimaliger Weltmeister. 22 vergebliche Anläufe hatte die "Fohlen"-Elf seit 1989 genommen. Am Samstag war es wieder soweit, am Ende eines spektakulären Topspiels - in dem es vor allem in der ersten Hälfte zahlreiche Chancen auf beiden Seiten gab - stand für den seit nunmehr zwölf Bundesligaspielen ungeschlagenen VfL ein deutlicher 3:0-Sieg. Bereits zum achten Mal in dieser Saison war es dabei Kruse, der den Treffer zum 1:0 erzielte (Liga-Bestwert!). Fünf Minuten nach der Pause schloss der Angreifer nach Zuspiel von Herrmann zur Führung ab. Herrmann, der eigentlich schon ausgewechselt hatte werden sollen, und der dann für ihn eingewechselte Ibrahima Traoré erledigten den Rest (81./88.).

Neunter Heimsieg in Folge

Die Favre-Elf klettert durch den neunten Heimsieg in Folge vorübergehend sogar auf Platz zwei. Was aber viel wichtiger ist: Leverkusen wurde auf nunmehr fünf Punkte distanziert. Damit reichen den Gladbachern zwei Punkte aus den abschließenden Partien in Bremen und gegen Augsburg zur erstmaligen Teilnahme an der Champions League. 2012 war die Borussia in der Qualifikation an Dynamo Kiew gescheitert. "Die Chancen sind groß", meinte Coach Lucien Favre bei "Sky": "Ein Unentschieden wäre sehr riskant gewesen, deshalb wollten wir unbedingt dieses Spiel gewinnen." Und das gelang seinem Team in eindrucksvoller Manier, auch wenn Weltmeister Christoph Kramer, der ab der nächsten Saison für Bayer spielen wird, gestand, dass "das Ergebnis am Ende vielleicht etwas zu hoch ausgefallen ist".

Das wird uns Leverkusen nicht mehr nehmen.

Granit Xhaka

Die ausgelassenen Jubelszenen mit Spielern und Fans nach dem Schlusspfiff ließen erahnen, wie wichtig dieser Sieg für Gladbach war. "Jetzt kann man wirklich sagen: Wir haben es in der eigenen Hand. Die Früchte unserer Aufbauarbeit zu ernten, ist wunderschön", strahlte Sportdirektor Max Eberl, um sich dann selbst zu bremsen: "Wir müssen das jetzt seriös zu Ende spielen."

Granit Xhaka war sich hingegen schon sicher: "Das wird uns Leverkusen nicht mehr nehmen." Der Mittelfeldspieler hatte Kruses Führungstor mit einem schnell ausgeführten Freistoß in den Lauf von Herrmann sehenswert eingeleitet. Die Gerüchte über einen möglichen Wechsel zu Bayern München dementierte der Schweizer noch einmal mit Nachdruck: "Das ist Quatsch. Ich weiß nicht, wer das gesagt hat. Ich werde nächste Saison zu 100 Prozent in Mönchengladbach spielen."

Eberl lobt Kruse in höchsten Tönen

Das wird Kruse definitiv nicht, auch wenn der Wechsel nach Wolfsburg immer noch nicht offiziell verkündet wurde. Während sich der 27-Jährige nach dem Spiel nicht äußern wollte, brach Sportdirektor eine Lanze für den Nationalspieler: "Es ist herausragend, wie Max sich verhält. Wir sind stolz, so einen Jungen in unserer Mannschaft zu haben."

ski