Bundesliga

VfB kontra Aufsichtsrat Müller

Stellungnahme nach Müllers Zorniger-Aussagen

VfB kontra Aufsichtsrat Müller

Redebedarf: Aufsichtsrat Hansi Müller und Sportvorstand Robin Dutt.

Redebedarf: Aufsichtsrat Hansi Müller und Sportvorstand Robin Dutt. imago

"Alexander Zorniger wird ab kommender Saison den VfB trainieren", sagte Hansi Müller am Montagabend in einem Talk bei "Servus-TV". Auf Nachfrage, ob dies auch für die 2. Liga gelte, sagte Müller: "Kann ich mir vorstellen." Damit lässt er durchblicken, dass man zwar kurz vor einer Einigung steht , ein Vertrag scheint indes noch nicht unterschrieben zu sein, wie einige Medien bereits berichtet hatten. Beim VfB führten die Aussagen intern zu Unruhe und die Drähte zwischen den Verantwortlichen glühten am Dienstagvormittag.

Nur wenige Stunden gingen ins "Ländle", ehe der Verein dann mit einer Stellungnahmen reagierte. "Der VfB Stuttgart hat mit keinem Trainer einen Vertrag über die laufende Saison hinaus geschlossen", heißt es dort. Trainer Huub Stevens genieße weiter vollstes Vertrauen, er verfüge über einen enormen Erfahrungsschatz und sei der richtige Mann.

Trainersteckbrief Stevens
Stevens

Stevens Huub

Trainersteckbrief Zorniger
Zorniger

Zorniger Alexander

VfB Stuttgart - Vereinsdaten
VfB Stuttgart

Gründungsdatum

09.09.1893

Vereinsfarben

Weiß-Rot

mehr Infos

Es ist weniger der Fakt, dass der VfB mit Zorniger offenbar kurz vor einem Abschluss steht, relevant, als das Bild, dass der VfB mal wieder in der Öffentlichkeit abgibt. Präsident Bernd Wahler hat sich öffentlich rar gemacht und Sportvorstand Robin Dutt versucht, alle Kräfte auf den Abstiegskampf zu bündeln. Immer wieder stellt Dutt klar: "Wir konzentrieren uns nur auf den Klassenerhalt" - verständlich. Was Stevens von den Diskussionen hält, kann man sich vorstellen. Der Niederländer hat noch einen Vertrag bis Saisonende.

Dutt: "Wir brauchen Geschlossenheit"

"Huub und ich haben ein enges Vertrauensverhältnis und ich bin sehr froh, dass auch er sich von äußeren Einflüssen nicht aus dem Konzept bringen lässt", zeigte sich Dutt bemüht, die Wogen zu glätten und betonte: "Wir brauchen die Geschlossenheit, die das Trainerteam, die Mannschaft und die Mitarbeiter derzeit vorleben."

Solche Spekulationen sind kontraproduktiv und entsprechen nicht unserem Selbstverständnis.

Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Joachim Schmidt

Deutlich wurde Stuttgarts Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Joachim Schmidt: "Aufsichtsrat und Vorstand des VfB Stuttgart haben einvernehmlich beschlossen, in der schwierigen sportlichen Situation des Vereins geschlossen nach außen aufzutreten. Insofern sind solche Spekulationen kontraproduktiv und entsprechen nicht unserem Selbstverständnis."

Auch bei der Entlassung von Fredi Bobic stand der Aufsichtsrat im Verdacht, Interna zu dieser Personalie ausgeplaudert zu haben. Im September musste Wahler Medienberichte bestätigen, dass der Sportdirektor vor seiner Entlassung stehe. Bobic war erst kurz vor dem Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund über seine Demission informiert worden, nachdem erste Medienberichte bereits im Umlauf waren.

Bobic hatte danach im Interview mit dem kicker bereits deutliche Kritik am Aufsichtsrat geübt. "Das Problem ist, dass der Aufsichtsrat die Politik des Vereins bestimmt. Obwohl er eigentlich nur die Rolle als Kontrollorgan hat. Stattdessen wird von den Gremien viel zu viel gesprochen, und das auch nach außen." Damit sollte Bobic Recht behalten.

tru/George Moissidis