Ob dies nun als fehlgeleitete Solidarisierung mit einem Gewalttäter zu deuten sei oder als emotionale Verabschiedung eines hervorragenden Spielers, das bleibt letztlich jedem Beobachter selbst überlassen. Lars Bender, der am Samstag bis zu seiner Auswechslung die Kapitänsbinde trug, versuchte erst gar nicht, das heiße Eisen anzupacken: "Bei dieser Bewertung halte ich mich raus. Fakt ist: Der Verein hat eine Entscheidung getroffen, die es zu akzeptieren gilt. Und Emir Spahic hat eingesehen, dass er einen großen Fehler gemacht hat."
Versöhnliche Worte für alle Beteiligten fand auch Klubchef Michael Schade: "Ich kann verstehen, dass sich die Fans von einem Spieler wie Emir so verabschieden wollten. Und auch zwischen uns und Emir ist nichts zurückgeblieben. Egal, wo wir uns irgendwann einmal wieder begegnen, wir können uns jederzeit in die Augen schauen. Beide Seiten haben voll akzeptiert, dass es aufgrund der Faktenlage nur diese Entscheidung geben konnte, sich zu trennen. Auch wenn es für beide Seiten schade ist." Eine Einordnung, die nun tatsächlich einen geeigneten Schlussstrich unter die Affäre Spahic bei Bayer darstellen sollte.