Bundesliga

Uchidas stiller Abstieg

Schalke: Seit dem Derby-Debakel außen vor

Uchidas stiller Abstieg

Nur noch Teilzeitkraft: Atsuto Uchida findet sich unter Roberto di Matteo auf der Bank wieder.

Nur noch Teilzeitkraft: Atsuto Uchida findet sich unter Roberto di Matteo auf der Bank wieder. picture alliance

Eine völlig neue Erfahrung für den Japaner auf Schalke, dessen Zuverlässigkeit und Einsatzbereitschaft seit seiner Verpflichtung durch Felix Magath im Sommer 2010 bislang noch alle königsblauen Trainer zu schätzen wussten. Ob unter Magath, Ralf Rangnick, Huub Stevens oder Jens Keller - der "Samurai" war praktisch immer "gesetzt".

Wegen taktischer Mängel und Schwächen beim Flanken in der Öffentlichkeit zunächst lange umstritten, spielte sich Uchida mit der Zeit auch immer mehr in die Herzen des Publikums. Die Fans honorierten seinen ständigen Willen zur Verbesserung und nicht zuletzt auch sein zurückhaltendes, bescheidenes und doch zugleich verbindliches Auftreten, das ihn in der Branche durchaus zu einer ausnehmend wohltuenden Erscheinung macht.

Spielersteckbrief Uchida
Uchida

Uchida Atsuto

Trainersteckbrief di Matteo
di Matteo

di Matteo Roberto

FC Schalke 04 - Vereinsdaten
FC Schalke 04

Gründungsdatum

04.05.1904

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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Warum Uchida aktuell unter di Matteo ausgedient hat, wird zumindest nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Gewiss, in Dortmund reihte sich Uchida mit einem schwachen Auftritt nahtlos ein ins enttäuschende Gesamtgefüge. Aber: Mit einem kicker-Notenschnitt von 3,29 zählt er insgesamt zu den stärksten Schalker Feldspielern der laufenden Saison. Im 3-5-2-System setzte di Matteo indes auf Tranquillo Barnetta, "der uns eine offensivere Option gibt", so der Fußballlehrer.

Höwedes statt Uchida: Farfan fehlt spielerische Unterstützung

Diese Begründung war nachvollziehbar. Doch dass Uchida auch am vergangenen Samstag gegen Freiburg trotz Rückkehr zur 4-2-3-1-Formation weiter auf der Bank schmorte, überraschte dann doch. Gerade weil er mit dem erstmals wieder von Anfang an eingesetzten Rechtsaußen Jefferson Farfan seit Jahren ein prächtig harmonierendes Gespann abgegeben hat. Dass nun mit Benedikt Höwedes ein gelernter Innenverteidiger hinten rechts auflief, nahm auch Farfan einiges von seiner möglichen Wirkung, weil naturgemäß die spielerische Unterstützung fehlte. Ob diese Erkenntnis Uchida demnächst zurück ins Team verhilft, bleibt abzuwarten.

Sicher ist dagegen: Unabhängig vom Stellenwert, den der bis 2018 unter Vertrag stehende Japaner künftig bei di Matteo einnehmen wird, gehört die Verpflichtung eines weiteren Spezialisten für die rechte Abwehrseite zu den dringlichsten Transfer-Aufgaben von Manager Horst Heldt.

Thiemo Müller