Bundesliga

Ginczek lässt den VfB durchatmen - HSV Letzter

Stocker trifft 96 ins Mark - Paderborner Lebenszeichen

Ginczek lässt den VfB durchatmen - HSV Letzter

Obenauf: VfB-Torschütze Daniel Ginczek gegen Werders Assani Lukimya.

Obenauf: VfB-Torschütze Daniel Ginczek gegen Werders Assani Lukimya. Getty Images

"Ich denke, wir werden gegen Werder einen Dreier landen", hatte Robin Dutt, bis zum 25. Oktober 2014 noch auf der Trainerbank der Bremer, auf einen positiven Ausgang gehofft, und Stuttgart servierte am Sonntagabend seinem Sportvorstand gegen die Skripnik-Elf mit dem 3:2 den wichtigen Dreier. Der VfB gibt damit die "Rote Laterne" an den HSV weiter. Es fing für die äußerst motivierten Schwaben klasse an, als Gentner (13.) das 1:0 markierte. Die Stevens-Elf versuchte nachzulegen, hatte Chancen, es blieb aber bei der knappen Führung zur Pause. Werder-Joker Selke versetzte den VfB zu Beginn des zweiten Durchgangs mit dem 1:1 in eine kurze Schockstarre, die Harnik mit zwei Riesenmöglichkeiten beenden hätte müssen (61., 62.). Ginczek machte es besser: Erst nutzte er einen Wolf-Fehler, dann antwortete der Stürmer für den dezimierten VfB (Harnik sah Gelb-Rot) auf Werders 2:2 mit dem Siegtreffer (90.). Bremen konnte damit keinen Boden mit Blick auf die EL-Plätze gutmachen, der VfB im Abstiegskampf aber aufatmen.

Hector garniert Kölns Erfolg

Das Ende eines genialen Moments: Jonas Hector schließt seinen Sololauf mit dem 3:1 ab.

Das Ende eines genialen Moments: Jonas Hector schließt seinen Sololauf mit dem 3:1 ab. Getty Images

"Wenn wir die Punkte wirklich gebraucht haben, haben wir sie auch gemacht", meinte FC-Trainer Peter Stöger, sein Team unterstrich dies mit einem im Abstiegskampf enorm wichtigen 3:2 gegen Hoffenheim am Sonntagnachmittag in einer äußerst unterhaltsamen Partie. Ein Pfostentreffer der TSG, eine Elfmeterforderung des FC: Die Zuschauer in Köln sahen einen rasanten Auftakt. Das Spiel ging lebhaft weiter - und die "Geißböcke" nach 20 Minuten durch einen von Lehmann verwandelten Foulelfmeter in Führung. In der Folge hatten beide Teams Möglichkeiten, die größte vergab Ujah (38.): Der FC-Stürmer schob einen zurückspringenden Ball aus kurzer Distanz an den Pfosten! Nach gutem Start der Kölner in Durchgang zwei machte es Ujah dann besser, als er alleine vor Baumann den Ball im 1899-Tor versenkte (54.). Das Spiel plätscherte danach vor sich hin, ehe eine Notbremse von Olkowski Köln Unterzahl und der TSG das 1:2 bescherte (70.). Als Hector mit einem Solo über das halbe Feld das 3:1 gelang, schien die Partie gelaufen, doch Modeste erhöhte kurz vor dem Ende die Spannung - zum Ausgleich reichte es nicht mehr für 1899, das den Sprung auf Rang sechs verpasst.

HSV chancenlos gegen die Wölfe

Der Hamburger SV unterlag nach einer enttäuschenden Vorstellung dem VfL Wolfsburg mit 0:2. Die Niedersachsen dominierten die Partie in Hamburg nach Belieben und hätten das Spiel schon zur Pause entscheiden können. Einzig die schlampige Verwertung von Torchancen verhinderte eine frühzeitige Entscheidung in der einseitigen Partie. So dauerte es nach Guilavoguis frühem Führungstreffer bis zur 73. Minute, ehe Caligiuri alles klar machte. In der Schlussphase sah Djourou noch Gelb-Rot und fehlt dem HSV kommende Woche in Bremen. Während Wolfsburg auf Rang zwei bleibt, stürzt der Hamburger SV auf einen direkten Abstiegsplatz ab.

Lewandowski schnürt den Doppelpack

Robert Lewandowski schoss den FC Bayern mit zwei Treffern zum Sieg.

Robert Lewandowski schoss den FC Bayern mit zwei Treffern zum Sieg. picture alliance

Bayerns Trainer Pep Guardiola schonte gegen Eintracht Frankfurt Torhüter Neuer, für ihn stand Reina zwischen den Pfosten. Mit Boateng fehlte ein weiterer Weltmeister wegen muskulären Problemen. Nach gut einer Viertelstunde brachte Lewandowski die Münchner mit einem sehenswerten Treffer in Führung, bei dem er allerdings knapp im Abseits stand. Kurz vor der Pause erkannte der Schiedsrichter ein reguläres Tor von Müller nicht an. Im zweiten Durchgang schlug Lewandowski erneut zu und machte mit seinen 16. Saisontreffer alles klar. Den Schlusspunkt zu einem verdienten Heimsieg setzte Müller zehn Minuten vor dem Ende. Kleine Randnotiz: Sechs Spieltage vor Saisonende haben sich die Bayern für die Champions-League 2015/16 qualifiziert.

Wendt sorgt für Traumstart

Borussia Mönchengladbach erwischte gegen Borussia Dortmund einen Start nach Wunsch. Wendt brachte die Elf von Trainer Lucien Favre schon nach 30 Sekunden in Führung. Nach gut einer halben Stunde mischte Herrmann die BVB-Defensive mit einem Sprint über 70 Meter auf, seinen Querpass brachte Raffael ohne Mühe über die Linie. Ohne den verletzten Reus kombinierte Dortmund zwar ansehnlich im Mittelfeld, gute Tormöglichkeiten blieben aber Mangelware. Nach der Pause erhöhte Nordtveit, Gündogans Treffer war nicht mehr als Ergebniskorrektur.

Oscar Wendt brachte Gladbach nach wenigen Sekunden gegen Dortmund in Führung.

Oscar Wendt brachte Gladbach nach wenigen Sekunden gegen Dortmund in Führung. picture alliance

Kolasinac und Draxler wieder am Ball

Schalke hatte gegen Freiburg große Mühe. Gegen defensive und zurückhaltend auftretende Breisgauer entwickelten die Knappen zu wenig Durchschlagskraft. Nach der Pause hatten die Königsblauen sogar Glück, als Schuster einen Foulelfmeter über die Latte jagte. Die größte Chance der Gastgeber vereitelte SC-Keeper Bürki mit einer Glanztat. Kolasinac feierte bei der Nullnummer sein Comeback nach achtmonatiger Verletzungspause, Draxler kam eine Viertelstunde vor Schluss zum ersten Mal seit Oktober 2014 zum Einsatz. Mit zehn Punkten Rückstand auf Leverkusen verliert Schalke die Champions-League-Qualifikation aus den Augen.

Calhanoglu zielt ganz genau

Bayer Leverkusen feierte einen verdienten Dreier in Mainz. Für die Werkself trafen Son, Kießling sowie Calhanoglu mit einem sehenswerten Freistoßtreffer. Für die Rheinhessen reichte es nur zu zwei verwandelten Foulelfmetern von Koo in der Schlussphase. Während Leverkusen Rang vier in der Tabelle festigte, muss Mainz weiter nach unten blicken.

Lebenszeichen aus Paderborn

Der SC Paderborn sendet im Abstiegskampf ein Lebenszeichen. Gegen Augsburg gewannen die Ostwestfalen nach sechs sieglosen Spielen mit nur einem mickrigen Zähler mit 2:1 und fuhren drei wichtige Punkte ein. Lakic war der umjubelte Siegtorschütze, der nach Kachungas Führung zum ersten Mal für zwei Paderborner Kopfballtreffer sorgte.

Herthas Stocker trifft 96 spektakulär ins Mark

Herthas Valentin Stocker

Seitfallzieher ins Glück: Herthas Valentin Stocker schockt 96 kurz vor Schluss. Getty Images

Es kann "sehr zäh" werden, meinte Tayfun Korkut vor der richtungsweisenden Partie am Freitagabend gegen Hertha - Hannovers Trainer sollte Recht behalten. Am Ende stand für 96 ein unbefriedigendes 1:1. Berlins Stocker verhinderte den ganz wichtigen Dreier und das Ende der Negativserie. Die Niedersachsen starteten engagiert ins Spiel, ohne sich in der Offensive entscheidend in Szene zu setzen. Die Berliner fanden nach und nach ihren Rhythmus, beide Teams hatten ihre Möglichkeiten. Aufregung gab es, als Stocker kurz vor der Pause im 96-Strafraum zu Fall kam, die Pfeife von Schiedsrichter Fritz aber stumm blieb. Hannover intensivierte in Durchgang zwei die Bemühungen und hatte bei einem Pfostenschuss von Stindl Pech. Als Schulz eine Viertelstunde vor Schluss den Ball über die Linie stocherte, schien die Negativserie von zuletzt elf sieglosen Spielen zu Ende. Doch Stocker hatte für die "Alte Dame" noch eine spektakuläre Antwort parat. Hertha bleibt im sechsten Spiel in Serie ungeschlagen und vier Punkte vor Hannover, das weiter kräftig zittern muss.

Spieltagsbilder 28. Spieltag 2014/15