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Der Werder-Ansatz: Schutz für Davie Selke

Bremen: Saisonaus für Santiago Garcia

Der Werder-Ansatz: Schutz für Davie Selke

"Unsere Aufgabe ist es, ihn zu schützen", sagen Werders Verantwortliche über Davie Selke.

"Unsere Aufgabe ist es, ihn zu schützen", sagen Werders Verantwortliche über Davie Selke. picture alliance

So ist das Geschäft. Der Satz fiel am Donnerstag mehrfach bei der Pressekonferenz in Bremen vor dem Mainz-Spiel, bei der natürlich das Thema der Woche im Fokus stand. Davie Selke und der spektakuläre Wechsel zum Zweitligisten Leipzig. In Bremen bemühten sie sich, zur Normalität überzugehen und den Transfer als einen üblichen Vorgang darzustellen.

So ist das Geschäft. Sagte Viktor Skripnik. So ist nun mal das Profigeschäft. Der Cheftrainer von Werder nahm erstmals Stellung zu dem Verlust seines hoffnungsvollen Stürmers. Das Thema sei für ihn nicht neu, bestätigte Skripnik, dass die Sache schon lange auf dem Tisch liege, er informiert und eingebunden gewesen ist. "Ich hatte keine Probleme mit Davie", so der 48-Jährige. "Menschlich ist es schade, dass er geht." Doch Skripnik sieht den Verkauf auch als eine Chance für Werder: "Wenn wir mit dem Geld vernünftig umgehen, werden wir vielleicht noch stärker."

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Einen Aspekt, den auch Thomas Eichin nochmals aufgriff. Der Geschäftsführer sprach die neu erworbene Handlungsfähigkeit des finanziell klammen Klubs an und überraschte mit dieser Aussage, indem er auf die Vertragsverlängerung mit Zlatko Junuzovic zielte: "Wir konnten mit ihm leichter verlängern, weil die gute Aussicht bestand, bald ein Transferplus erzielen zu können."

Einen ähnlichen Effekt wünscht sich Eichin nun bei den Gesprächen mit Franco di Santo, dem argentinischen Torjäger, der nach dem Selke-Verkauf als unverzichtbar in der Offensive gilt und der längerfristig gebunden werden soll.

"Unsere Aufgabe ist es, ihn zu schützen"

Der Trainer wie der Manager, beide waren bemüht, den in den Sozialen Netzwerken übel attackierten und von Sicherheitsleuten beim Training begleiteten Abwanderer Selke aus der Schusslinie zu nehmen. "Unsere Aufgabe ist es, ihn zu schützen", forderte Eichin, der volles Verständnis für den Jungprofi zeigte. Leipzig habe ihn "mit einem guten wirtschaftlichen Konzept" überzeugt. "Seine Entscheidung halte ich für völlig legitim."

Auch Skripnik appellierte an die aufgebrachten Fans und bat um Verständnis für seinen Spieler. Dieser habe bisher trotz des sich anbahnenden Wechsels seine Leistung gebracht und er zweifle auch nicht, dass er an den letzten acht Spieltagen mit vollem Herzen bei der Sache sei. Der Trainer zu einem möglichen Pfeifkonzert: "Ich mache mir da keine Sorge. Doch wenn es Pfiffe geben sollte, so werden sie Davie nicht belasten."

". . . dann können wir nicht nur Ostern, sondern auch den Klassenerhalt feiern"

Selke wird auch am Samstag im Blickpunkt stehen. Wie die Werder-Anhänger reagieren beim ersten Spiel nach der Bekanntgabe seines Wechsels nach Leipzig, wird interessant sein zu beobachten. Die Begegnung gegen die Rheinhessen könnte für die Hanseaten mehr als vorentscheidenden Charakter besitzen. Bei einem Sieg, gibt der ansonsten zurückhaltende Chefcoach Skripnik zu, "können wir nicht nur Ostern, sondern auch den Klassenerhalt feiern."

Saisonaus für Santiago Garcia

Ganz ohne Sorgen geht Skripnik nicht in die Partie, weil einige Spieler nicht zur Verfügung stehen. So verkündete der Trainer in einem Nebensatz das Saisonaus für Santiago Garcia. "Es ist schlimmer geworden", berichtete er über die Patellasehnen-Probleme des Argentiniers. "Er wird mehrere Wochen ausfallen, eventuell in dieser Spielzeit nicht mehr zum Einsatz kommen."

Caldirola fällt aus

Für Alejandro Galvez kommt laut Skripnik ein Einsatz noch zu früh. Luca Caldirola ist im Training umgeknickt und hat Beschwerden am Fußgelenk, Marnon Busch, der Rückkehrer, fehlt wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel. Als neuralgischer Punkt im Team ergibt sich durch das Fehlen von Garcia und Caldirola die linke Abwehrseite, für die nur Janek Sternberg, der Youngster, bereit steht. Als weitere Option nannte Skripnik auch die Variante, Clemens Fritz rechts in der Viererkette aufzubieten und Theodor Gebre Selassie nach links zu ziehen.

Hans-Günter Klemm

Beispiel Selke: Die teuersten Werder-Abgänge