Bundesliga

Zwei aus Vier: Streichs Suche nach dem Innenblock

Freiburg: Torrejon fehlt wegen einer Gelbsperre

Zwei aus Vier: Streichs Suche nach dem Innenblock

Verhängnisvolle Verwarnung: Marc Torrejon wurde zweimal bei Lautern und dreimal im Dress der Freiburger verwarnt.

Verhängnisvolle Verwarnung: Marc Torrejon wurde zweimal bei Lautern und dreimal im Dress der Freiburger verwarnt. imago

Daraus resultierte am Sonntag in Wolfsburg (0:3) folgende Konstellation: Marc Torrejon und Stefan Mitrovic standen in der Startelf. Pavel Krmas und Immanuel Höhn saßen auf der Bank. Marc-Oliver Kempf und Christopher Jullien spielten auch – allerdings zu Hause und schon um 14 Uhr für die zweite Mannschaft in der Regionalliga Südwest beim 2:2 gegen Hessen Kassel.

Wie schnell sich die Rollenverteilung verändert, zeigte schon die Halbzeitpause in Wolfsburg. Torrejon wurde von Christian Streich ausgewechselt und durch Höhn ersetzt. "Der Marc hatte die Gelbe Karte und die Last des Fehlers vor dem 0:1", begründete der SC-Trainer seine Maßnahme. Der Spanier hatte sich seine Rückkehr nach abgesessener Rotsperre sicher anders vorgestellt. Während er in der Liga in Leverkusen und gegen Bremen zuschauen musste, zeigte er zwischendrin beim 2:1 im DFB-Pokal gegen Köln eine solide Leistung (kicker-Note 3). Torrejon kommt im Vergleich zu den Konkurrenten mit 16 auf die meisten bewerteten Einsätze (über 30 Minuten) in der Liga (Notenschnitt: 3,69) und hatte vor seiner Roten Karte gegen Hoffenheim am ehesten den Status des Abwehrchefs inne. Dieser ist erstmal passé. Wegen der vereinsübergreifend fünften Gelben Karte in dieser Saison (zwei im Dress von Kaiserslautern, drei im Freiburger Trikot) muss er gegen Augsburg erneut zuschauen.

Spielersteckbrief S. Mitrovic
S. Mitrovic

Mitrovic Stefan

Spielersteckbrief Torrejon
Torrejon

Torrejon Marc

Spielersteckbrief Krmas
Krmas

Krmas Pavel

Spielersteckbrief Höhn
Höhn

Höhn Immanuel

Spielersteckbrief Jullien
Jullien

Jullien Christopher

Spielersteckbrief Kempf
Kempf

Kempf Marc Oliver

In Wolfsburg kam für ihn überraschend Höhn (sieben bewertete Einsätze/3,79) in die Partie, den in der Woche zuvor gegen Werder das gleiche Schicksal wie Torrejon ereilt hatte: Feierabend nach 45 Minuten. Da er sich beim VfL solide präsentierte, darf er sich Hoffnungen auf einen erneuten Einsatz gegen Augsburg machen. Wohl an der Seite von Mitrovic (6/3,67): Der Serbe durfte erstmals seit Ende November und nach überstandenem Muskelbündelriss wieder ran und war noch einer der Besseren. Routinier Krmas (14/3,86), der 90 Minuten die Bank drückte, ist immer eine Option.

Kempf und Jullien sammeln Spielpraxis in der Regionalliga

Spielbericht

Wie eventuell auch Kempf (11/3,18). Der Notenbeste war gegen Bremen für Höhn gekommen und gab nach diversen Verletzungen 45 Minuten lang ein verheißungsvolles Comeback. Nur reagierte der Körper des 20-Jährigen auf die Belastung erneut nicht optimal. "Unter der Woche mussten wir ihn teilweise aus dem Training nehmen und versuchen weiter, ihn auf ein stabileres Level zu bekommen", sagt Saier. Streich konkretisiert das Vorhaben in Bezug auf den hoch veranlagten Linksfüßer, der vor allem im Spielaufbau seine Stärken hat: "Wir müssen schauen, dass wir ihn in die Verfassung kriegen, dass er 90 Minuten marschieren und zwei Tage später wieder trainieren kann." Das muss sich nun zeigen. Wie Jullien, der als Innenverteidiger Nummer sechs (nur ein Kurzeinsatz bei den Profis) eher ein Mann für die Zukunft ist, spulte Kempf immerhin in der 4. Liga 90 Minuten ab.

Unterm Strich müssen die SC-Verantwortlichen vor dem Heimspiel am Samstag wieder abwägen. Durch Torrejons Sperre lautet gegen Augsburg die Formel: Zwei aus Vier. Es sei denn, Streich bezieht Jullien als Option in die Entscheidungsfindung mit ein. So oder so bleibt es im Abwehrzentrum ein Auf und Ab. Wobei die Phasen, in denen es nicht läuft, überwiegen. Wie allgemein beim SC.

Carsten Schröter