Bundesliga

Wolf: "Mit breiter Brust nach Köln"

Bremer Torwart sieht keine Auswirkungen des 0:4 gegen Bayern

Wolf: "Mit breiter Brust nach Köln"

Raphael Wolf gibt Thomas Müller das Nachsehen - beim Führungstor drehte der Münchner allerdings den Spieß um.

Raphael Wolf gibt Thomas Müller das Nachsehen - beim Führungstor drehte der Münchner allerdings den Spieß um. imago

Die Niederlage gegen die Bayern abgehakt, den Blick nach vorn gerichtet, auf das Spiel in Köln. Am ersten Trainingstag der Woche dachte Raphael Wolf bereits an die Reise an den Rhein. Seine Vorschau auf die Partie am Samstag: "Ich denke, dass wir mit breiter Brust nach Köln fahren können."

Also keine Nachwirkungen der Lehrstunde, die der kommende Meister aus München den Bremern im eigenen Stadion erteilt hatte. "Nein", sagte der Keeper des hanseatischen Erstligisten, "wir konnten mit erhobenem Haupt vom Platz gehen. Wir haben uns ordentlich verkauft."

Spielersteckbrief Wolf
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Trainersteckbrief Skripnik
Skripnik

Skripnik Viktor

Es ist die von Trainer Viktor Skripnik ausgegebene Sprachregelung, die auch der Torwart benutzt. Es grenzt schon an Schönfärberei, wie einige Bremer sich bemüßigt fühlten, nur das Positive der im Endeffekt deutlichen Niederlage in einer Begegnung zu würdigen, in der Werder weitgehend chancenlos geblieben ist. Mutig seien sie gewesen, sagt Wolf, der auch von einer Steigerung gegenüber dem Hinspiel sprach und als Beleg die Großchance von Levin Öztunali nach wenigen Sekunden anführte: "In München hatten wir im letzten Jahr nur einen Torschuss abgegeben."

Dennoch, berichtete der 26-Jährige, sei er schon sauer gewesen am letzten Spieltag. Persönliche Betroffenheit bei Wolf, der auf dem besten Weg schien, mit zwei glänzenden Paraden gegen Lewandowski und Müller seinen zuletzt etwas angekratzten Ruf aufzupolieren. Bei einem anderen Spielausgang hätte er zum Machtwinner aufsteigen können. Endlich einmal hätte es geheißen: Wolf hat Werder ein Spiel gerettet.

Das macht er natürlich überragend.

Raphael Wolf über Thomas Müllers Führungstreffer.

Doch so kam es nicht. Der Schlussmann empfand den Spielverlauf als deprimierend, speziell das Zustandekommen des 1:0 für die Gäste aus dem Süden. "Es ist schon bitter, dass dieses Tor so fällt", meinte Wolf, der zunächst mit einer großartigen Tat gegen Torjäger Thomas Müller geglänzt hatte. Doch der Ausnahmespieler der Bayern hatte den Nachschuss verwertet. "Das macht er natürlich überragend. Er trifft den Ball super."

Es war der Anfang vom Ende für die Hanseaten. Es folgten drei weitere Gegentreffer, so dass sich die Zahl der Einschläge im Werder-Gehäuse auf 53 erhöhte - Höchstwert in der Liga. Schießbude Werder und mittendrin Raphael Wolf, der es wieder mal nicht schaffte, eine fehlerfreie Partie hinzulegen. Beim Alaba-Freistoß zum 0:2 und dem vierten Treffer durch Lewandowski in der Schlussphase traf ihn keine Schuld. Doch beim dritten Gegentor war er direkt beteiligt, als er zu spät kam beim Herauslaufen und sich von Thomas Müller düpieren ließ.

Hans-Günter Klemm