Der vor dem Heimspiel gegen Bayern München veröffentlichte Brief habe "offensichtlich Raum für Spekulationen gelassen", schreibt der Klub. Der neuerliche Versuch, den Zwist mit scheinbar immer größer werdenden Teilen der Fans zumindest einzudämmen, ist in zwei Teile gegliedert. "Es zählt jeder Fan" lautet die Überschrift über den ersten Teil, "Offenen Dialog suchen" ist die Botschaft des zweiten Parts. Erneut werden die Ultras mit keinem Wort erwähnt, betont wird jedoch, "dass es Hannover 96 auf keinen Fall darum geht, bestehende Fangruppen oder Fans auszuschließen".
Mit dem offenen Brief in der Vorwoche wollte der Verein einen ersten Schritt wagen, der Schuss war aber gewaltig nach hinten losgegangen. Fans fühlten sich alles andere als besänftigt, sondern ausgegrenzt, und reagierten heftig auf das Schriftstück. Für einige war der Brief unterm Strich schlichtweg nichtssagend. Bleibt abzuwarten, ob die am Donnerstag verfasste Ergänzung in die richtige Richtung führt.
Die Antwort von Hannover 96 auf die Fanreaktion:
Die Reaktionen auf den Offenen Brief der Klubführung von Hannover 96 waren zahlreich. Was wir hieraus ganz deutlich mitgenommen haben, ist die Erkenntnis, dass der Brief offensichtlich Raum für Spekulationen gelassen hat.
Es zählt jeder Fan!
An dieser Stelle möchten wir deutlich klarstellen, dass es Hannover 96 auf keinen Fall darum geht, bestehende Fangruppen oder Fans auszuschließen. Im Gegenteil: Für uns als Klub zählt jeder Fan, ungeachtet seines Alters, seiner Herkunft, seiner Religion oder seiner Meinung. Dazu gehört auch Kritik. Kritik zu üben ist legitim und gehört zur gelebten Fußballkultur. Was nicht zum Fußball und ins Stadion gehört, ist Gewalt oder deren Androhung. Das ist nicht Hannover 96 – Gewalt hat im Stadion nichts verloren!
Offenen Dialog suchen
Hannover 96 blickt auf eine lange Geschichte zurück, die geprägt ist von guten und weniger schönen Momenten – so wie die augenblickliche Situation. Wir sind nicht naiv und wissen, dass es nicht von heute auf morgen möglich sein wird, verlorenes Vertrauen wieder gemeinsam aufzubauen. Als Klub werden wir uns nicht von der öffentlichen Debatte treiben lassen und in unüberlegten Aktionismus verfallen. Dazu wird Geduld von allen Seiten benötigt. Nur so ist es möglich, einen offenen Dialog mit allen Fans von Hannover 96 aktiv zu suchen und zu führen. Was wir aber parallel auf keinen Fall versäumen dürfen, ist die bedingungslose Unterstützung unserer Mannschaft. Nur mit unser aller Unterstützung werden wir wieder erfolgreiche und schöne Erlebnisse miteinander haben.