Bundesliga

Seeler über Öztunali: "Opa kann ihm nicht helfen"

Der Enkel von "Uns Uwe" spielt sich bei Werder in den Blickpunkt

Seeler über Öztunali: "Opa kann ihm nicht helfen"

Spielt sich in der Bundesliga fest: Bremens 18-jähriger Offensivspieler Levin Öztunali, Enkel von Uwe Seeler.

Spielt sich in der Bundesliga fest: Bremens 18-jähriger Offensivspieler Levin Öztunali, Enkel von Uwe Seeler. imago

Zuletzt schwärmte Viktor Skripnik von dem Riesentalent, das er betreuen darf. "Das sind Dinge, die wir uns von ihm erhofft haben", sagte der Coach bei Werder Bremen über Levin Öztunali und seine zu beobachteten Glanztaten in der Liga. "Und wir haben gewusst, dass wir dies erwarten können."

Die Leihgabe aus Leverkusen hat im Duell der Offensiv-Youngster mittlerweile dem nun mit einer Knieverletzung angeschlagenen Levent Aycicek, der seinen Vertrag bis 2018 verlängerte, den Rang abgelaufen. Während dieser durch die Blessur eine Zwangspause einlegen musste, konnte sich Öztunali Pluspunkte im Zweikampf der beiden Deutsch-Türken erwerben, indem er in den beiden letzten Bundesligapartien überzeugte. Im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg (3:5) lieferte der auf der Zehnerposition eingesetzte ehemalige HSV-Akteur zwei mustergültige Vorlagen zu den ersten beiden Bremer Toren. In Freiburg beim 1:0-Erfolg bediente Öztunali den Siegtorschützen Franco di Santo. "Dies war kein blinder Pass, sondern genauso gewollt", würdigte Skripnik seinen Spielgestalter, dem er bescheinigt, "mit Auge zu spielen und als junger Spieler keine Angst vor den Auftritten in der höchsten deutschen Spielklasse zu zeigen."

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Ein ordentlicher, ein anständiger und ein fleißiger Junge.

Uwe Seeler über seinen Enkel

Öztunali, der Europameister mit der U-19-Nationalelf aus dem letzten Sommer, ist auf dem besten Weg, sich zu einem etablierten Bundesliga-Profi zu entwickeln. Dies erhofft sich auch sein Großvater. Uwe Seeler, Ehrenspielführer der Nationalelf und Ikone beim Hamburger SV, wo der Enkel groß geworden ist, ehe er sich mit dem Klub überwarf. "Ein ordentlicher, ein anständiger und ein fleißiger Junge", sagt "Uns Uwe" über das Familienmitglied, das in seine Fußstapfen treten könnte. Mit Genugtuung verfolgt Seeler den Werdegang bei Werder Bremen, nennt diesen Ausbildungsklub "eine gute Wahl für Levin" und feuert ihn an: "Er muss nun ganz allein den Weg gehen. Er muss sich durchbeißen. Opa kann ihm dabei nicht helfen. Das weiß er auch."

Seeler traut Skripnik das richtige Händchen zu

Der frühere Klassestürmer sieht gute Perspektiven für sein Großkind an der Weser. Es sei richtig, "dass er nun mitmischt. Es darf nichts übereilt werden. Levin muss langsam an die Bundesliga herangeführt werden. Ich glaube, in Bremen hat er mit Viktor Skripnik einen Trainer, der dies genauso sieht und entsprechend handelt."

Bei Werder hat Öztunali sechs von sieben Spielen in der Rückrunde absolviert - dabei dreimal ausgewechselt, zweimal eingewechselt. Mit drei Assists hat sich der Jungprofi, der am kommenden Sonntag 19 Jahre alt wird, in den Blickpunkt gespielt. Für Leverkusen kam der Spieler mit der Rückennummer 11 bei sechs Partien in der Hinrunde zum Einsatz. Sein Notenschnitt im kicker ist mit 3,67 recht beachtlich.

Hans-Günter Klemm