Bundesliga

Das nächste Talent: Kiesewetter klopft oben an

Stuttgart: Debüt gegen seinen Ex-Klub Hertha BSC

Das nächste Talent: Kiesewetter klopft oben an

Bundesliga-Premiere: Stuttgarts Jreome Kiesewetter debütierte ausgerechnet gegen Hertha BSC. Rechts Plattenhardt.

Bundesliga-Premiere: Stuttgarts Jreome Kiesewetter debütierte ausgerechnet gegen Hertha BSC. Rechts Plattenhardt. picture alliance

Schon vor dem Spiel gegen Borussia Dortmund zwei Wochen zuvor stand der gebürtige Berliner auf dem Sprung. Doch am Ende schaffte es Jerome Kiesewetter als 19. Mann nicht in den 18-Mann-Kader gegen den BVB. Diesmal gegen Berlin fand sich der rechte Offensivmann sogar auf dem Spielberichtsbogen wieder - und schließlich auch auf dem Rasen. Eine schöne Überraschung für den schnellen und robusten Flügelflitzer.

"Als der Trainer uns Spieler kurz vor Ende vom Warmmachen Richtung Bank rief, wusste keiner, wen er einwechseln wollte." Am Ende war es Kiesewetter, der ab der 81. Minute um den erhofften Sieg und drei wichtige Zähler gegen den Abstieg mitkämpfen durfte. Ein unspektakulärer Einsatz, aber immerhin. "In der kurzen Zeit war es nicht einfach, etwas zu bewegen", sagt der 22-Jährige, für den es auch anderweitig eine besondere Partie war.

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Kiesewetters enge Bindung zu Hertha BSC

Ausgerechnet eine gegen den Klub, dessen Jugendmannschaften er seit seinem 14. Lebensjahr durchlaufen hat. Ausgerechnet gegen Anthony Brooks, mit dem er erst zwischen 2002 und 2006 bei Hertha Zehlendorf und später bei Hertha BSC zusammenspielte. "Wir sind seit Jahren befreundet", erzählt der Stuttgarter, dessen Vater Amerikaner und dessen Mutter Deutsche ist. Auch die Familien stehen sich nah.

Im Sommer 2012 trennten sich die gemeinsamen Wege. Aber nur kurzzeitig. Der Juniorennationalspieler der USA wechselte zum VfB, wo er sich aber angesichts einer hartnäckigen Schienbeinverletzung beim VfB II nicht durchsetzen konnte. Kiesewetter wurde noch einmal für ein halbes Jahr zur Regionalliga-Mannschaft der Hertha zurückverliehen, wo er Spielpraxis sammelte, die ihm half, anschließend in der 3. Liga anzukommen.

Mittlerweile gehört er zu den Leistungsträgern unter Trainer Jürgen Kramny, der ihn immer wieder zu den Profis abstellen muss. Kiesewetter will diese Chancen nutzen, will sich oben festzuspielen beim derzeitigen Schlusslicht der Bundesliga. Er habe "Geschmack daran gefunden. Ich werde weiterhin alles geben, um dranzubleiben".

George Moissidis