Bundesliga

Sternberg fordert Platzhirsch Garcia heraus

Bremen: Das Duell um den Posten als Linksverteidiger

Sternberg fordert Platzhirsch Garcia heraus

Duell um den Platz links hinten: Werders Janek Sternberg (li.) fordert Santiago Garcia heraus.

Duell um den Platz links hinten: Werders Janek Sternberg (li.) fordert Santiago Garcia heraus. imago

Die Suche nach einem Linksverteidiger, sagte Thomas Eichin vor einigen Wochen, könne er damit wohl einstellen. Auf dieser seit Jahren problematischen Position sah der Geschäftsführer beste Perspektiven nach der erfreulichen Entwicklung in dieser Spielzeit. Neben Santiago Garcia, der seit 2013 bei dem Nord-Klub die linke Flanke besetzt, hatte sich mit Janek Sternberg einer aus dem Talentschuppen in den Vorder-grund gespielt.

"Einen solchen Konkurrenzkampf wünsche ich mir", freute sich Trainer Viktor Skripnik über das Duell zwischen dem etablierten Profi und dem Youngster. Ein Zweikampf, der sich weitgehend so gestaltete: Skripnik probierte es mit Arbeitsteilung. Garcia wurde zumeist in den Auswärtsspielen eingesetzt, Sternberg in den Heimspielen. Doch nun ist der Werder-Coach desillusioniert. In dieser Woche sprach er die Problemposition an: "Es macht mir Sorge. Wer soll da spielen?"

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Denn zuletzt schwächelten beide Kandidaten. Der junge Sternberg zeigte sich nach guten Ansätzen in der Partie gegen den VfL Wolfsburg (3:5), als er indes auf einen Klassespieler wie Kevin De Bruyne traf, total überfordert. Der erfahrene Garcia kassierte bei der Pokal-Blamage (1:3) in Bielefeld frühzeitig eine Verwarnung, es drohte nach weiteren Foulspielen die Gelb-Rote Karte, so dass er ausgewechselt werden musste. Wer von dem Duo nun am Samstag beim Auswärtsspiel in Freiburg auflaufen wird, ist somit fraglich.

Der kicker vergleicht die beiden Verteidiger:

Der Platzhirsch: Santiago Garcia, 26 Jahre alt und für eine Ablösesumme von 1,75 Millionen Euro aus Palermo verpflichtet, hat in dieser Saison 21 Spiele absolviert und dabei die schwache kicker-Durchschnittsnote von 4,11 erreicht. Der Abwehrspieler, der sowohl die italienische als auch die argentinische Staatsbürgerschaft besitzt, glänzt mit seinen Offensivvorstößen, steht sich mitunter aber durch seine wilde und ungestüme Gangart selbst im Wege. 43 Fouls sprechen eine deutliche Sprache.

Der Herausforderer: Janek Sternberg, 22 Jahre jung und im Sommer 2013 von der U 23 des Hamburger SV an die Weser gewechselt, bringt es auf sechs Saisoneinsätze, davon fünf zuhause. Sein Debüt feierte der in der Regionalliga erprobte Jung-Profi, der unlängst einen Vertrag bis 2017 unterzeichnete, am 13. Spieltag beim 4:0 gegen Paderborn, als Skripnik ihn völlig überraschend aufstellte. Seine Durchschnittsnote ist nur unwesentlich besser als die seines Rivalen: 4,00. Sternberg gilt noch als Lehrling, muss sich im Zweikampf cleverer anstellen und seine Vorstöße dosierter gestalten.

Doch ihm wird eine große Zukunft prophezeit. Eichin bescheinigt ihm eine "tolle Entwicklung, weil er seine Chance genutzt hat".

Hans-Günter Klemm