Bundesliga

Andreasen: "Bock, der Mannschaft zu helfen"

Hannover: Seitenhieb des Dänen gegen Morten Olsen

Andreasen: "Bock, der Mannschaft zu helfen"

Hannovers Leon Andreasen ist heiß auf einen Einsatz gegen Stuttgart.

Hannovers Leon Andreasen ist heiß auf einen Einsatz gegen Stuttgart. picture alliance

Vor Hannovers wichtigem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart sieht Leon Andreasen alle Voraussetzungen für seinen Einsatz gegeben. "Ich fühle mich gut, bin jetzt seit drei Wochen im Training und mache noch ein bisschen extra." Die Schmerzen nach seinem Sehnenanriss im hintern Oberschenkel sind seit geraumer Zeit weg. Offen aber, ob es auch schon für 90 Minuten reichen würde. "Das ist schwer zu sagen", so der Däne, der beim Hinspiel in Stuttgart am 27. September letztmals in der 96-Startelf gestanden hatte. Und jetzt? "Letztendlich entscheidet das der Trainer, ich kann mich nur anbieten. Aber man muss ja Spielpraxis bekommen, irgendwann. Ich habe richtig Bock, der Mannschaft zu helfen."

Hannover ist wie meine Heimat, ich kann mir nicht vorstellen, woanders zu spielen.

Leon Andreasen

Ein Kreuzbandriss, eine komplizierte Leistenverletzung, Muskelprobleme und zuletzt jener Sehnenanriss – Andreasen hat fast alle alle Verletzungen, die ein Fußballer ziehen kann, erlebt. "Ich könnte auf jeden Fall gut ein Buch schreiben", sinniert er. Titel? "Zur Hölle und zurück." Nach einer halbjährigen Auszeit, in der es auch persönlich für den 31-Jährigen mit der Trennung von seiner Lebensgefährtin nicht gut lief, folgte am vorigen Samstag die Rückkehr per Einwechslung beim 1:1 in Köln. Ein Remis für 96, aber: "Für mich persönlich war es ein Sieg. Es war recht hart. Nicht nur mit meiner Verletzung, die schlimm genug war, sondern auch wegen der privaten Sachen. Es war keine schöne Zeit."

Jetzt ist der Kopf wieder frei, auch für die weitere Zukunft. Der Vertrag in Hannover läuft aus, die Marke von 20 Einsätzen zur automatischen Verlängerung kann Andreasen nicht mehr erreichen. Doch Klubboss Martin Kind signalisierte im kicker bereits Gesprächsbereitschaft. Auch der Spieler selbst ist zuversichtlich: "Wenn es so weit ist, werden wir uns zusammensetzen. Ich bin sicher, dass wir eine Lösung finden. Hannover ist wie meine Heimat, ich kann mir nicht vorstellen, woanders zu spielen."

Andreasen: "Seinen Plan mit mir kann ich nicht genau erkennen..."

Und dann ist da ja noch die dänische Nationalelf und die Hoffnung, nach zwei verletzungsbedingt verpassten Turnieren vielleicht die Europameisterschaft 2016 zu erreichen. Doch es gibt offenbar Hindernisse. Nationaltrainer Morten Olsen besitze gute Spieler für die Sechser-Position. "Er sieht mich nicht als Mittelfeldspieler, sondern als Innenverteidiger. Deswegen ist es ein bisschen schwierig", wundert sich Andreasen und kann sich einen kleinen Seitenhieb in Richtung des 65-jährigen Coachs nicht verkneifen: "Wenn ich dabei bin, trainiere ich immer in der Innenverteidigung. Seinen Plan mit mir kann ich nicht genau erkennen..."

Michael Richter