Bundesliga

HSV rehabilitiert sich - Dost hält Wolfsburg auf Kurs

Hitz rettet vorne - Bayerns nächster Kantersieg - Kölner Remis

HSV rehabilitiert sich - Dost hält Wolfsburg auf Kurs

Hamburgs Djourou ringt Gladbachs Herrmann nieder.

Hamburgs Djourou ringt Gladbachs Herrmann nieder. Getty Images

Der Hamburger SV hat nach der heftigen 0:8-Schelte beim FC Bayern eine Reaktion gezeigt und am Sonntagnachmittag gegen Borussia Mönchengladbach beim 1:1 einen Punkt ergattert. Der Tabellendritte aus dem Westen begann engagierter und zielstrebiger, doch bei einer Doppelchance von Kruse und Herrmann fehlten nur Zentimeter – Letzterer hatte Pech und traf nur den Pfosten. Mitte des ersten Abschnitts wurde die Mannschaft von Trainer Joe Zinnbauer, der Kapitän van der Vaart 90 Minuten auf der Ersatzbank schmoren ließ, etwas strukturierter, verlor allerdings Olic wegen erneuter Oberschenkelprobleme frühzeitig. Echte Torchancen blieben nach den bereits genannten lange Zeit absolute Mangelware und so beharkten sich beide Mannschaften im Mittelfeld. Doch dann schaltete der HSV Mitte der zweiten Hälfte nach einem unsauberen Pass von Nordtveit schnell um und Stieber hatte freie Bahn – mit seinem starken linken Fuß schlenzte er die Kugel unhaltbar ins Netz. Nun musste Gladbach mehr Risiko gehen, doch die Hamburger Defensive um Djourou und Rajkovic stand sicher - bis in die Nachspielzeit. Es kam die eiskalte Dusche, als Joker Hrgota den Ausgleich köpfte. Die Hanseaten bleiben durch die späte Punkteteilung in Reichweite der Abstiegsplätze, die Gladbacher können weiterhin in der Liga kein Spiel nach einem Einsatz in Europa gewinnen (nun sieben Unentschieden, zwei Niederlagen).

Und wieder ist Dost der Matchwinner

Im Zentrum der Freude: VfL-Torjäger Bas Dost.

Im Zentrum der Freude: VfL-Torjäger Bas Dost. Getty Images

Der VfL Wolfsburg kam am Sonntagabend zu einem 2:1-Arbeitssieg gegen Hertha BSC und hat damit acht Zähler Rückstand auf Spitzenreiter FC Bayern sowie zwölf Zähler Vorsprung auf den Tabellenvierten FC Schalke. Für die Niedersachsen ging es los wie gemalt, denn schon in der 10. Minute macht VfL-Torjäger Dost den Führungstreffer - Schürrle hatte aufgelegt. Doch danach ließ es der VfL etwas zu sorglos angehen, und die Berliner kamen besser ins Spiel. Belohnt wurde die Dardai-Elf mit dem Ausgleich durch Schiebers Flugkopfball. Zu Beginn der zweiten Hälfte brachte Wolfsburgs Coach Dieter Hecking Arnold, um das Offensivspiel zu beleben, doch es dauerte lange Zeit, bis sich die Wölfe wieder Chancen herausspielten. Dann jedoch feuerte Luiz Gustavo einen Distanzschuss ab, der an den Pfosten klatschte. Dost reagierte am schnellsten und schob das Leder mit seinem elften Saisontor zum 2:1-Siegtreffer in die Maschen. Durch die knappe Niederlage bleiben die Herthaner auf einem direkten Abstiegsplatz stehen.

Doppelpacker Lewandowski und Robben

Doppelpacker Lewandowski

Brachte die Bayern auf den Weg in Paderborn: Doppelpacker Lewandowski. Getty Images

Der FC Bayern hat seine Pflichtaufgabe am Samstagnachmittag in Paderborn souverän erledigt und beim Aufsteiger mit 6:0 gewonnen. Der Wegbereiter dafür war der zuletzt kritisierte Lewandowski, der im ersten Abschnitt einen Doppelpack schnürte. Der Rekordmeister spielte sehr geduldig und lauerte auf seine Chancen, die der Pole eiskalt ausnutzte. Im zweiten Abschnitt behielten die Bayern die Kontrolle und konnten durch Robbens Elfmeter das 3:0 bejubeln. Zuvor hatte Paderborns Hartherz den Niederländer gefoult und dafür die Rote Karte gesehen, so dass die Breitenreiter-Elf ab der 62. Minute nur noch zu zehnt war. Die Guardiola-Elf nutzte dies weiter aus und kam durch Ribery, den eingewechselten Weiser und Robben zum 6:0-Endstand. Für den Niederländer war es der 16. Saisontreffer. Er zog damit im Duell mit Frankfurts Meier (14) davon.

Rasantes Duell in Augsburg - Hitz macht den Wahnsinn perfekt

Torwart gegen Torwart: Hitz überwindet Leno.

Torwart gegen Torwart: Hitz überwindet Leno. Getty Images

In Augsburg durften die Zuschauer ein unfassbar rasantes Duell zwischen dem FCA und Leverkusen bestaunen, in dem sich beide Mannschaften hoch und runter jagten. Erfolgreicher war das Treiben zunächst für Bayer, das durch Drmic in Führung ging, nachdem Torwart-Rückkehrer Hitz den Ball rausprallen ließ. Die Rheinländer hatten die besseren Chancen, doch nachdem Klavan & Co. einige Male in höchster Not geklärt hatten, hätte auch die Weinzierl-Elf treffen können, doch der FCA hatte bei der Chancenverwertung das Visier nicht besonders scharf gestellt. Auch im zweiten Durchgang verzeichnete die Werkself vorerst die klar besseren Einschussgelegenheiten, Drmic & Co. machten den Sack aber nicht frühzeitig zu. Das sollte sich rächen! Joker Caiuby stand plötzlich alleine vor Leno und machte mit dem 1:1 seinen ersten Treffer für die Augsburger. Nun waren die Fuggerstädter voll im Spiel und hätten sogar das Spiel drehen können, doch dies wäre aufgrund des Spielverlaufs nicht verdient gewesen. In der Schlussphase erzielte zunächst Leverkusens Joker Reinartz das 2:1, doch den Schlusspunkt setzte FCA-Keeper Hitz: Mit der vorletzten Aktion bugsierte er das Leder nach einer Ecke zum 2:2-Endstand in die Maschen. Fast hätte Altintop noch das 3:2 markiert, doch der Türke traf nur den Pfosten. Damit erlebte Bayer vor dem Champions-League-Achtelfinalhinspiel gegen Atletico Madrid am Mittwoch (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) den nächsten Rückschlag.

Meyer lässt Wolf alt aussehen - Joker Prödl sticht

Werder Bremen startete nach fünf Siegen in Folge mit einer breiten Brust beim FC Schalke, doch nach einer flotten Anfangsphase mit guten Szenen für beide Mannschaften verflachte das Niveau kurzfristig. Kurz vor der Pause waren die Knappen wieder etwas näher am Torjubel, doch unter dem Strich ging das 0:0 zur Pause in Ordnung. Früh in der zweiten Halbzeit mussten die Königsblauen eine Freistoßsituation von Bremens Scharfschütze Junuzovic überstehen, ehe die Schalker wieder mehr Spielkontrolle übernehmen konnten. Den Führungstreffer für S04 musste sich dann aber SVW-Keeper Wolf ans Revers heften, denn er ließ einen harmlosen Schuss von Meyer ins Netz rutschen. Für Werders Coach Victor Skripnik drohte die vierte Niederlage im 13. Bundesliga-Spiel, doch der zuletzt auf die Bank verbannte Prödl rettete als Joker den Bremern nach einem Freistoß den einen Zähler.

Geis überrascht Trapp - Schmidt jubelt beim Debüt

Geschlossene Leistung: Die Mainzer jubeln nach dem Derby gegen Frankfurt.

Geschlossene Leistung: Die Mainzer jubeln nach dem Derby gegen Frankfurt. Getty Images

Im Rhein-Main-Derby feierte der neue Mainzer Coach Martin Schmidt seine Bundesliga-Premiere und das gleich mit einem Sieg. Zunächst musste er aber mit ansehen, wie die Frankfurter durch Aigner in Front gingen – der Offensivmann der Eintracht überwand FSV-Keeper Karius aus spitzem Winkel. Allerdings schlugen die Nullfünfer ziemlich zügig zurück – Clemens schob ein Okazaki-Zuspiel mühelos zum 1:1-Halbzeitstand ein. Direkt nach dem Seitenwechsel ließ Geis einen Geniestreich raus und überlistete SGE-Torwart Trapp mit einem Freistoß aus spitzem Winkel. Nun war Mainz auf großer Fahrt und konnte durch Malli sofort auf 3:1 erhöhen. Frankfurt versuchte zu reagieren, doch der FSV verteidigte geschickt. In der Schlussphase sah zudem Frankfurts Zambrano wegen eines Ellenbogenschlags die Ampelkarte.

Vollands Hammer sitzt - Torrejon fliegt

Im Breisgau trafen sich Freiburg und Hoffenheim zum Duell im Südwesten der Republik. Die Mannschaft von Trainer Christian Streich agierte zunächst deutlich engagierter und erspielte sich auch mehrere Torgelegenheiten. Eine davon nutzte Höhn nach einem weiten Schmid-Freistoß und belohnte damit die Mühen des SC. Doch zur Pausenführung reichte der Treffer nicht, denn Volland packte seinen linken Hammer aus und glich noch vor dem Wechsel zum 1:1 aus. Im zweiten Durchgang wurde dann die TSG etwas aktiver, aber unter dem Strich war die Punkteteilung gerecht, in der Schlussphase flog Freiburgs Torrejon nach einem rüden Foulspiel mit Rot vom Platz.

Kölner Heimtor-Fluch endet nach 363 Minuten

Der 1. FC Köln hat zwar am Samstagabend nach 363 torlosen Minuten im eigenen Stadion mal wieder ins Tor getroffen, doch ein Erfolgserlebnis blieb den Domstädtern beim 1:1 gegen Hannover verwehrt. Die 96er gingen schon früh durch Joselu in Front, wobei der Spanier sich auch ein wenig bei Kölns Keeper Horn bedanken konnte. Den verdienten Ausgleichstreffer markierte Ujah noch vor dem Seitenwechsel. Mit Beginn des zweiten Abschnitts verflachte die Partie zunächst, ehe sie ab der 70. Minute wieder Fahrt aufnahm. In der Schlussphase hatten beide Teams mehrfach die Chance auf den Siegtreffer, doch sowohl Horn als auch 96-Schlussmann Zieler stellten ihre Klasse unter Beweis. Mit dem gerechten Remis bleiben die Kölner seit vier Spielen ohne Dreier. Die Niedersachsen dagegen warten bereits seit sechs Partien auf ein Erfolgserlebnis.

Gündogan antwortet Klein prompt

Torschütze und ein Vorlagengeber: Die Dortmunder Gündogan und Kagawa.

Torschütze und ein Vorlagengeber: Die Dortmunder Gündogan und Kagawa. Getty Images

Die Tristesse beim VfB Stuttgart nimmt immer größere Ausmaße an. Im Kellerduell gegen den Tabellen-15. Borussia Dortmund verlor das Schlusslicht der Liga am Freitagabend mit 2:3 zwar knapp - das jedoch hochverdient. Die Klopp-Elf war klar tonangebend und erspielte sich eine Vielzahl von Chancen, doch den Sack machten die Borussen nicht frühzeitig zu. Im ersten Abschnitt gingen die Dortmunder durch Aubameyang in Front, nachdem der Gabuner zuvor schon ein Abseitstor erzielt hatte. Doch trotz der Überlegenheit stand es plötzlich 1:1. Klein verwandelte einen von Niedermeier herausgeholten Elfmeter sicher. Allerdings ließ der BVB die Antwort kurz darauf folgen: Gündogan trat kurz an und erzielte in echter Torjägermanier mit der Pike den 2:1-Führungstreffer. Im zweiten Durchgang verwaltete Dortmund den Vorsprung gegen harmlose Stuttgarter ohne große Mühe. Reus legte nach einem groben Schnitzer von Baumgartl zum 3:1 nach. Niedermeier verkürzte gegen nun schläfrige BVB-Akteure nochmal, aber am Sieg der Westfalen gab es nichts mehr zu deuteln. Der BVB springt ins tabellarische Mittelfeld, der VfB indes stagniert am Ende des Tableaus mit aktuell drei Zählern Rückstand auf die Konkurrenz aus Berlin und Freiburg. Außerdem glückte damit die Generalprobe vor dem Champions-League-Achtelfinale bei Juventus Turin am Dienstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de).

bst

Spieltagsbilder 22. Spieltag 2014/15